Tag der Auferstehung des Herrn, Ostersonntag, Jahrgang B
(Resurrection of our Lord, Easter Day)

Einführung

„Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“ Mit Osterjubel und Osterlachen begrüßen wir den Auferstandenen und freuen uns an der grenzenlosen Hoffnung, die immer wieder neu in unser Leben tritt. Wir erinnern unsere Taufe und besiegeln von neuem den Bund, der uns gewiss macht, dass wie wir mit Jesus gestorben sind, wir auch mit ihm auferstehen werden in Ewigkeit.

Psalm 118,1-2.14-24

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,

und seine Güte währet ewiglich.

Es sage nun Israel:

Seine Güte währet ewiglich.

Der HERR ist meine Macht und mein Psalm

und ist mein Heil.

Man singt mit Freuden vom Sieg /
in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Die Rechte des HERRN ist erhöht;

die Rechte des HERRN behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben

und des HERRN Werke verkündigen.

Der HERR züchtigt mich schwer;

aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,

dass ich durch sie einziehe und dem HERRN danke.

Das ist das Tor des HERRN;

die Gerechten werden dort einziehen.

Ich danke dir, dass du mich erhört hast

und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,

ist zum Eckstein geworden.

Das ist vom HERRN geschehen

und ist ein Wunder vor unsern Augen.

Dies ist der Tag, den der HERR macht;

lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Tagesgebet

Jesus Christus,

du bist auferstanden.

Im Licht des Ostermorgens

freuen wir uns, dass du lebst.

Kein Dunkel muss uns mehr Angst machen.

Fülle unsere Herzen mit österlicher Freude,

dass wir befreit aufatmen

und beseelt von deinem Geist

in einem neuen Leben wandeln.

Dir sei Lob und Ehre

In Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Apostelgeschichte 10,34-43 oder Jesaja 25,6-9*

Apostelgeschichte 10,34-43

Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach:
Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht;
sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet
und recht tut, der ist ihm angenehm.
Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt
und Frieden verkündigt durch Jesus Christus,
welcher ist Herr über alle.

Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist,
angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte,
wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft;
der ist umhergezogen und hat Gutes getan
und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren,
denn Gott war mit ihm.
Und wir sind Zeugen für alles, was er getan hat
im jüdischen Land und in Jerusalem.
Den haben sie an das Holz gehängt und getötet.
Den hat Gott auferweckt am dritten Tag
und hat ihn erscheinen lassen,
nicht dem ganzen Volk, sondern uns,
den von Gott vorher erwählten Zeugen,
die wir mit ihm gegessen und getrunken haben,
nachdem er auferstanden war von den Toten.
Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen,
dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten.
Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle,
die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.

*Jesaja 25,6-9

Und der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern
ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein,
von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist.
Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen,
mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke,
mit der alle Heiden zugedeckt sind.
Er wird den Tod verschlingen auf ewig.
Und Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen
und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen;
denn der HERR hat's gesagt.

Zu der Zeit wird man sagen:
»Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns helfe.
Das ist der HERR, auf den wir hofften;
lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.«

1. Korinther 15,1-11 oder Apostelgeschichte 10,34-42 (siehe oben)

1. Korinther 15,1-11

Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium,
das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt,
in dem ihr auch fest steht,
durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt,
in der ich es euch verkündigt habe; es sei denn,
dass ihr umsonst gläubig geworden wärt.

Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben,
was ich auch empfangen habe:
Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift;
und dass er begraben worden ist;
und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift;
und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.

Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal,
von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
Zuletzt von allen ist er auch von mir
als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.
Denn ich bin der geringste unter den Aposteln,
der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße,
weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.
Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.
Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen,
sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle;
nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
Es sei nun ich oder jene:
so predigen wir und so habt ihr geglaubt.

Markus 16,1-8 oder Johannes 20,1-18**

Markus 16,1-8

Und als der Sabbat vergangen war,
kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus,
und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben.
Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche,
sehr früh, als die Sonne aufging.
Und sie sprachen untereinander:
Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?
Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war;
denn er war sehr groß.

Und sie gingen hinein in das Grab
und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen,
der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich.
Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht!
Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten.
Er ist auferstanden, er ist nicht hier.
Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten.
Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus,
dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa;
dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.
Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab;
denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen.
Und sie sagten niemandem etwas;
denn sie fürchteten sich.

**Johannes 20,1-18

Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh,
als es noch finster war, zum Grab und sieht,
dass der Stein vom Grab weg war.
Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus
und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte,
und spricht zu ihnen:
Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab,
und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus und sie kamen zum Grab.
Es liefen aber die zwei miteinander
und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus,
und kam zuerst zum Grab,
schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen;
er ging aber nicht hinein.
Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein
und sieht die Leinentücher liegen,
aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war,
nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben,
zusammengewickelt an einem besonderen Ort.
Da ging auch der andere Jünger hinein,
der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.
Denn sie verstanden die Schrift noch nicht,
dass er von den Toten auferstehen müsste.
Da gingen die Jünger wieder heim.

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.
Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab
und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
einen zu Häupten und den andern zu den Füßen,
wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten.
Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du?
Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen,
und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen
und weiß nicht, dass es Jesus ist.
Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du?
Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm:
Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast;
dann will ich ihn holen.
Spricht Jesus zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch:
Rabbuni!, das heißt: Meister!

Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an!
Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.
Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen:
Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater,
zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern:
Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.

Fürbittengebet

Als Antwort auf die einzelnen Bitten kann ein Kyrie-Ruf gesungen werden, z.B. EG 178.12.

Auferstandener Christus,

du hast dem Tode die Macht genommen,

und das Ende gewandelt in einen neuen Anfang.

Du hast dein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht.

Dafür sagen wir dir Lob und Dank.

Wir bitten dich für deine Kirche und alle Menschen, denen wir verbunden sind.

Besonders denken wir an ...

Behüte sie und lass sie unter deinem Schutz durchs Leben gehen.

Wir rufen zu dir...

... Kyrie …

Wir bitten dich für alle, die trauern und traurig sind,

lass sie die Kraft deiner Auferstehung erfahren,

dass ihr Vertrauen und ihre Hoffnung wachsen

und sie getröstet durchs Leben gehen.

Wir rufen zu dir...

... Kyrie …

Wir bitten dich für all diejenigen,

die heute getauft wurden.

Lass sie wurzeln in der Kraft deiner Auferstehung,

dass sie im Glauben wachsen.

Wir rufen zu dir...

... Kyrie …

 

Wir bitten dich für deine Kirche,

in der wir Glieder an deinem Leib sind:

Lass durch Wort und Sakrament

deine Kirche stets von neuem geistlich auferstehen.

Dass wir niemals matt und träge werden,

sondern von deinem Geist beflügelt

auf deinen Wegen gehen.

Wir rufen zu dir...

... Kyrie …

Herr, wir bitten dich für alle Menschen,

die am Sinn ihres Lebens verzagen:

Lass sie in deiner Kirche Gemeinschaft finden

Und Heimkehr zu dir.

Wir rufen zu dir...

... Kyrie …

Auferstandener Christus,

dir befehlen wir unsere Bitten an,

weil du in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist

lebst und leben schenkst in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe Ostersonntag, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

103 Gelobt sei Gott im höchsten Thron

106 Erschienen ist der herrlich Tag

Wochenlied:

101 Christ lag in Todesbanden

112 Auf, auf, mein Herz, mit Freuden

Predigtlied:

105 Erstanden ist der heilig Christ

116 Er ist erstanden, Halleluja

Ausgangslied:

98 Korn, das in die Erde

99 Christ ist erstanden

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.