33. Sonntag im Jahreskreis, (13.-19. November),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 33)

Einführung

Am Ende der Tage, so weissagt der Prophet Daniel, wird Gott alle Welt auferwecken und richten: Die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande. Das ist auch unsere Hoffnung, denn so wird das Unrecht der Welt zu Recht gebracht. Doch wie wird es uns dabei ergehen?

So sehr wir auf Gottes Gerechtigkeit hoffen, hoffen wir zugleich auf Gottes Gnade, wie sie in Christus sichtbar wird. Denn nur wenn Gott mit unseren Ungerechtigkeiten gnädig umgeht, werden wir vor ihm bestehen können.

Sein gnädiger Umgang mit uns hilft uns, dass wir mit uns selbst und mit anderen gnädig umgehen. Das ist die Art, wie Gott uns den Weg zum Leben kundtut.

Psalm 16

Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich.

Ich habe gesagt zu dem HERRN: Du bist ja der Herr!

Ich weiß von keinem Gut außer dir.

An den Heiligen, die auf Erden sind,

an den Herrlichen hab ich all mein Gefallen.

Aber jene, die einem andern nachlaufen,

werden viel Herzeleid haben.

Ich will das Blut ihrer Trankopfer nicht opfern

noch ihren Namen in meinem Munde führen.

Der HERR ist mein Gut und mein Teil;

du erhältst mir mein Erbteil.

Das Los ist mir gefallen auf liebliches Land;

mir ist ein schönes Erbteil geworden.

Ich lobe den HERRN, der mich beraten hat;

auch mahnt mich mein Herz des Nachts.

Ich habe den HERRN allezeit vor Augen;

steht er mir zur Rechten, so werde ich festbleiben.

Darum freut sich mein Herz, und meine Seele ist fröhlich;

auch mein Leib wird sicher liegen.

Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen

und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe.

Du tust mir kund den Weg zum Leben:

Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.

Tagesgebet

Gnädiger Gott,

wir hoffen, dass du am Ende die Welt zu Recht bringst,

und doch auch Gnade walten lässt,

damit wir leben können.

Hilf uns im Hier und Jetzt

Unrecht zu benennen und gerecht zu leben,

gnädig und mit Liebe.

Durch Christus unsern Heiland,

der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Daniel 12,1-3

Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst,

der für dein Volk eintritt, sich aufmachen.

Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein,

wie sie nie gewesen ist,

seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.

Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden,

alle, die im Buch geschrieben stehen.

Und viele, die unter der Erde schlafen liegen,

werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben,

die andern zu ewiger Schmach und Schande.

Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz,

und die viele zur Gerechtigkeit weisen,

wie die Sterne immer und ewiglich.

Hebräer 10,11-14(15-18)19-25

Und jeder Priester steht Tag für Tag da

und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar,

die doch niemals die Sünden wegnehmen können.

Dieser aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht

und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes

und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel seiner Füße gemacht werden.

Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet,

die geheiligt werden.

(Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist.

Denn nachdem der Herr gesagt hat (Jeremia 31,33-34):

»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«,

spricht er:

»Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben,

und in ihren Sinn will ich es schreiben,

und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.«

Wo aber Vergebung der Sünden ist,

da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde.)

Weil wir denn nun, liebe Brüder,

durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum,

den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch das Opfer seines Leibes,

und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,

so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen

und los von dem bösen Gewissen

und gewaschen am Leib mit reinem Wasser.

Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken;

denn er ist treu, der sie verheißen hat;

und lasst uns aufeinander Acht haben

und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken

und nicht verlassen unsre Versammlungen,

wie einige zu tun pflegen,

sondern einander ermahnen,

und das umso mehr, als ihr seht,

dass sich der Tag naht.

Markus 13,1-8

Und als [Jesus] aus dem Tempel ging,

sprach zu ihm einer seiner Jünger:

Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten!

Und Jesus sprach zu ihm:

Siehst du diese großen Bauten?

Nicht ein Stein wird auf dem andern bleiben,

der nicht zerbrochen werde.

Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel,

fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas,

als sie allein waren:

Sage uns, wann wird das geschehen?

Und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll?

Jesus fing an und sagte zu ihnen:

Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!

Es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen:

Ich bin's, und werden viele verführen.

Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Kriegsgeschrei,

so fürchtet euch nicht.

Es muss so geschehen.

Aber das Ende ist noch nicht da.

Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben

und ein Königreich gegen das andere.

Es werden Erdbeben geschehen hier und dort,

es werden Hungersnöte sein.

Das ist der Anfang der Wehen.

Fürbittengebet

Herr, dreieiniger Gott,

du bist der Gott der Gerechtigkeit und der Gnade.

Du bist allmächtig und barmherzig.

Um deine Gerechtigkeit bitten wir,

auf deine Gnade hoffen wir:

Nimm an unser Gebet.

Herr, gnädiger Richter,

lass deine Kirche ein Zeichen deiner Gerechtigkeit in dieser Welt sein,

die von Ungerechtigkeit geprägt ist.

Gib deinen Dienern die Kraft und den Mut

für deine Gerechtigkeit einzutreten
und sich zu ihr zu bekennen.

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

Herr, lebendiger Geist,

du hast uns und der ganzen Schöpfung das Leben geschenkt.

Alles Leben ist Leben inmitten von Leben,

das Leben möchte.

Zeige uns wie wir in Frieden mit dem Rest deiner Schöpfung leben können

und zeige uns unsere Grenzen.

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

Herr, allmächtiger Vater,

ständig lesen, hören und sehen wir schreckliche Dinge.

Menschen sind in Not und Schmerz.

Sei bei Ihnen und lindere ihr Leid.

Zeig auch uns, wie wir Leid lindern

und deinen Willen in deiner Welt erfüllen können.

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

Herr, erlösender Gott,

wir sind in unserem eigenen Leben gefangen

und ohne dich verkümmern wir innerlich.

Erfülle uns mit deinem heilenden Geist

und befreie uns aus unserem eigenen Gefängnis.

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

Herr, barmherziger Bruder,

wir beten für unsere Verstorbenen,

für alle die du aus unserer Mitte abberufen hast.

Nimm sie in deiner Liebe auf.

Stärke uns durch deine Liebe

und hilf uns, an Trauer und Verlust nicht zu zerbrechen.

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

In der Stille können wir vor dich bringen, was auf unseren Herzen lastet: …

Wir rufen zu dir…

Herr, erbarme dich.

Herr, dreieiniger Gott,

du richtest uns und befreist uns zugleich,

durch deinen Sohn Jesus Christus,

der als unser Bruder unser Leben lebte.

Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Die Evangeliumslesung kommt in der deutschen Leseordnung nicht vor, aber siehe die Parallelstelle 2. Sonntag im Advent, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

7 O Heiland, reiß die Himmel auf

432 Gott gab uns Atem, damit wir leben

Wochenlied:

4 Nun komm, der Heiden Heiland

426 Es wird sein in den letzten Tagen

Predigtlied:

153 Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt

375 Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht

Ausgangslied:

245 Preis, Lob und Dank sei Gott dem Herren

246 Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.