13. Sonntag im Jahreskreis (26. Juni-2. Juli),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 13)

Einführung

„Die Güte des Herrn ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ (Klgl 3,22) Das ist die Hoffnung derer, die Jesus um Heilung bitten. Das Evangelium erzählt wie Jesus diese Bitten erhört. Gottes Treue lässt die Seinen im Elend nicht allein.

Genauso lassen die Seinen einander nicht allein und unterstützen einander nach Kräften. Darum ermutigt Paulus die Gemeinde in Korinth, für Gemeinden in Not eine Kollekte zu sammeln.

Psalm 30

Ich preise dich, HERR; denn du hast mich aus der Tiefe gezogen

und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen.

HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir,

da machtest du mich gesund.

HERR, du hast mich von den Toten heraufgeholt;

du hast mich am Leben erhalten, aber sie mussten in die Grube fahren.

Lobsinget dem HERRN, ihr seine Heiligen,

und preiset seinen heiligen Namen!

Denn sein Zorn währet einen Augenblick

und lebenslang seine Gnade.

Den Abend lang währet das Weinen,

aber des Morgens ist Freude.

Ich aber sprach, als es mir gut ging:

Ich werde nimmermehr wanken.

Denn, HERR, durch dein Wohlgefallen

hattest du mich auf einen hohen Fels gestellt.

Aber als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.

Zu dir, HERR, rief ich,

und zum Herrn flehte ich:

Was nützt dir mein Blut, wenn ich zur Grube fahre?

Wird dir auch der Staub danken und deine Treue verkündigen?

HERR, höre und sei mir gnädig!

HERR, sei mein Helfer!

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen,

du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen

und mich mit Freude gegürtet,

dass ich dir lobsinge und nicht stille werde.

HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

Tagesgebet

Gott, himmlischer Vater,

du erhörst den, der dich anrufst.

Du bist treu dem, der dich bittet.

Schenk uns Vertrauen,

dass diese Sätze wahr sind.

Schenk uns Treue auch zueinander,

dass wir Gottes Kinder heißen und es auch sind.

Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Klagelieder 3,22-33 oder Weisheit Salomos 1,13-15;2,23-24*

Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind,

seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,

sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.

Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele;

darum will ich auf ihn hoffen.

Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt,

und dem Menschen, der nach ihm fragt.

Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen.

Es ist ein köstlich Ding für einen Mann,

dass er das Joch in seiner Jugend trage.

Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt,

und stecke seinen Mund in den Staub;

vielleicht ist noch Hoffnung.

Er biete die Backe dar dem, der ihn schlägt,

und lasse sich viel Schmach antun.

Denn der HERR verstößt nicht ewig;

sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.

Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen.

2. Korinther 8,7-15

Wie ihr aber in allen Stücken reich seid,

im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allem Eifer

und in der Liebe, die wir in euch erweckt haben,

so gebt auch reichlich bei dieser Wohltat.

Nicht sage ich das als Befehl;

sondern weil andere so eifrig sind,

prüfe ich auch eure Liebe, ob sie rechter Art sei.

Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus:

obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen,

damit ihr durch seine Armut reich würdet.

Und darin sage ich meine Meinung;

denn das ist euch nützlich, die ihr seit vorigem Jahr angefangen habt

nicht allein mit dem Tun, sondern auch mit dem Wollen.

Nun aber vollbringt auch das Tun, damit,

wie ihr geneigt seid zu wollen,

ihr auch geneigt seid zu vollbringen nach dem Maß dessen, was ihr habt.

Denn wenn der gute Wille da ist,

so ist er willkommen nach dem, was einer hat,

nicht nach dem, was er nicht hat.

Nicht, dass die andern gute Tage haben sollen und ihr Not leidet,

sondern dass es zu einem Ausgleich komme.

Jetzt helfe euer Überfluss ihrem Mangel ab,

damit danach auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe

und so ein Ausgleich geschehe,

wie geschrieben steht (2.Mose 16,18):

»Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss,

und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.«

Markus 5,21-43

Und als Jesus wieder herübergefahren war im Boot,

versammelte sich eine große Menge bei ihm, und er war am See.

Da kam einer von den Vorstehern der Synagoge, mit Namen Jaïrus.

Und als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen

und bat ihn sehr und sprach:

Meine Tochter liegt in den letzten Zügen;

komm doch und lege deine Hände auf sie,

damit sie gesund werde und lebe.

Und er ging hin mit ihm.

Und es folgte ihm eine große Menge und sie umdrängten ihn.

Und da war eine Frau, die hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren

und hatte viel erlitten von vielen Ärzten

und all ihr Gut dafür aufgewandt;

und es hatte ihr nichts geholfen,

sondern es war noch schlimmer mit ihr geworden.

Als die von Jesus hörte,

kam sie in der Menge von hinten heran und berührte sein Gewand.

Denn sie sagte sich:

Wenn ich nur seine Kleider berühren könnte, so würde ich gesund.

Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes,

und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war.

Und Jesus spürte sogleich an sich selbst,

dass eine Kraft von ihm ausgegangen war,

und wandte sich um in der Menge und sprach:

Wer hat meine Kleider berührt?

Und seine Jünger sprachen zu ihm:

Du siehst, dass dich die Menge umdrängt, und fragst:

Wer hat mich berührt?

Und er sah sich um nach der, die das getan hatte.

Die Frau aber fürchtete sich und zitterte, denn sie wusste,

was an ihr geschehen war;

sie kam und fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

Er aber sprach zu ihr:

Meine Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht;

geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage!

Als er noch so redete,

kamen einige aus dem Hause des Vorstehers der Synagoge und sprachen:

Deine Tochter ist gestorben;

was bemühst du weiter den Meister?

Jesus aber hörte mit an, was gesagt wurde,

und sprach zu dem Vorsteher:

Fürchte dich nicht, glaube nur!

Und er ließ niemanden mit sich gehen als Petrus und Jakobus und Johannes,

den Bruder des Jakobus.

Und sie kamen in das Haus des Vorstehers,

und er sah das Getümmel und wie sehr sie weinten und heulten.

Und er ging hinein und sprach zu ihnen:

Was lärmt und weint ihr?

Das Kind ist nicht gestorben, sondern es schläft.

Und sie verlachten ihn.

Er aber trieb sie alle hinaus

und nahm mit sich den Vater des Kindes und die Mutter

und die bei ihm waren und ging hinein, wo das Kind lag,

und ergriff das Kind bei der Hand und sprach zu ihm:

Talita kum! – das heißt übersetzt:

Mädchen, ich sage dir, steh auf!

Und sogleich stand das Mädchen auf und ging umher;

es war aber zwölf Jahre alt.

Und sie entsetzten sich sogleich über die Maßen.

Und er gebot ihnen streng, dass es niemand wissen sollte,

und sagte, sie sollten ihr zu essen geben.

Fürbittengebet

Gott,

du bist der Fels, auf den wir unser Leben bauen,

du gibst sicheren Grund

und Hoffnung auf ewig.

Mit allem, was uns bewegt, dürfen wir zu dir kommen.

Gott, deine Güte ist so groß.

Lass deine Kirche wachsen in der Güte,

in ökumenischen Dialogen,

im interreligiösen Dialog,

in allen Situationen wo sie kleingeistig auf das Eigene schaut.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, deine Güte ist so groß.

Du beschenkst uns mit allem, was wir zum Leben brauchen.

Wir haben so viel.

Öffne uns Herzen und Hände,

dass von den Gaben deiner Schöpfung alle satt werden.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, deine Güte ist so groß.

Sei mit denen, die sich selbst nicht mögen,

die sich verletzen und ihrem eigenen Leib Feind sind.

Sei mit allen, die unter Depressionen leiden.

Sei mit allen, die sich in Suchtmittel flüchten.

Lass sie in deiner Güte aufatmen und heil werden.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Gott, deine Güte ist so groß.

Segne Eltern und Großeltern,

Paten und Freunde,

Lehrer und Erzieher

in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Dass sie Räume voller Liebe eröffnen,

in denen junge Menschen ihre Gaben entfalten können.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Hilfe brauchen ....

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Ewiger Gott,

der du uns in Christus nahe kommst

und im Geist unser Tröster bist.

Wir befehlen deiner Treue an, wofür wir gebetet haben

und vertrauen auf deine Kraft und Hilfe.

Dir sei Lob uns Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Die Evangeliumslesung kommt im deutschen Lektionar nicht vor, aber siehe die Parallelstelle bei Matthäus: 24. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

399 O Lebensbrünnlein, tief und groß

526 Jesus, meine Zuversicht

Wochenlied:

139 Gelobet sei der Herr

400 Ich will dich lieben, meine Stärke

Predigtlied:

316/7 Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren

424 Deine Hände, großer Gott

Ausgangslied:

107 Wir danken dir, Herr Jesu Christ, daß du vom Tod erstanden bist

516 Christus, der ist mein Leben

* An dieser Stelle besteht die Wahl zwischen einer Lesung aus Klagelieder und Weisheit Salomos. Wir geben Klagelieder den Vorzug, weil in der aktuellen Ausgabe der Lutherbibel die Weisheit Salomos als apokryphe Schrift angesehen wird.

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.