17. Sonntag im Jahreskreis (24.-30. Juli),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: Lectionary 17)

Einführung

Alle werden satt. Das ist eine der großen Sehnsüchte der Menschheit. Die Bibel erzählt von Momenten, in denen wir ahnen, diese Sehnsucht wird Erfüllung finden. Der Prophet Elisa speist hundert Mann. Jesus macht tausende satt. Bevor er das Brot verteilt spricht er den Segen. „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.“

Wer von seinem Segensbrot nimmt, dem prägt sich der Geschmack tief ins Herz. Die Hände öffnen sich um weiterzugeben von der Fülle.

Psalm 145,10-18

Es sollen dir danken, HERR, alle deine Werke

und deine Heiligen dich loben

und die Ehre deines Königtums rühmen

und von deiner Macht reden,

dass den Menschen deine gewaltigen Taten kundwerden

und die herrliche Pracht deines Königtums.

Dein Reich ist ein ewiges Reich,

und deine Herrschaft währet für und für.

Der HERR ist getreu in all seinen Worten

und gnädig in allen seinen Werken.A

Der HERR hält alle, die da fallen,

und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind.

Aller Augen warten auf dich,

und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.

Du tust deine Hand auf

und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.

Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen

und gnädig in allen seinen Werken.

Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen,

allen, die ihn ernstlich anrufen.

Tagesgebet

Gott, du schenkst die Fülle,

du gibst, und alle werden satt.

Wie sehr wünschen wir uns,

dass das jeden Tag geschehen könnte auf der Erde.

Weise uns den Weg

Gaben zu teilen,

dass wir sehen, wie das Wunder wahr wird

und alle genug haben.

Der du das Leben schenkst in Fülle

Durch Christus unseren Heiland. Amen.

Lesungen

2. Könige 4,42-44

Es kam aber ein Mann von Baal-Schalischa

und brachte [Elisa] Erstlingsbrot,

nämlich zwanzig Gerstenbrote, und neues Getreide in seinem Kleid.

Er aber sprach:

Gib's den Leuten, dass sie essen!

Sein Diener sprach:

Wie soll ich davon hundert Mann geben?

Er sprach:

Gib den Leuten, dass sie essen!

Denn so spricht der HERR:

Man wird essen und es wird noch übrig bleiben.

Und er legte es ihnen vor, dass sie aßen;

und es blieb noch übrig nach dem Wort des HERRN.

Epheser 3,14-21

Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater,

der der rechte Vater ist über alles,

was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden,

dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit,

stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen,

dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne

und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid.

So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen,

welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist,

auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft,

damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle.

Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus,

was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt,

dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus zu aller Zeit,

von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Johannes 6,1-21

Danach fuhr Jesus weg über das Galiläische Meer,

das auch See von Tiberias heißt.

Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen,

die er an den Kranken tat.

Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.

Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden.

Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt,

und spricht zu Philippus:

Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?

Das sagte er aber, um ihn zu prüfen;

denn er wusste wohl, was er tun wollte.

Philippus antwortete ihm:

Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie,

dass jeder ein wenig bekomme.

Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas,

der Bruder des Simon Petrus:

Es ist ein Kind hier, das hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische;

aber was ist das für so viele?

Jesus aber sprach:

Lasst die Leute sich lagern.

Es war aber viel Gras an dem Ort.

Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.

Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen,

die sich gelagert hatten;

desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten.

Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern:

Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.

Da sammelten sie

und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken,

die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.

Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie:

Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen,

um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg,

er selbst allein.

Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an den See,

stiegen in ein Boot und fuhren über den See nach Kapernaum.

Und es war schon finster geworden

nd Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.

Und der See wurde aufgewühlt von einem starken Wind.

Als sie nun etwa eine Stunde gerudert hatten,

ahen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Boot kommen;

und sie fürchteten sich.

Er aber sprach zu ihnen:

ch bin's; fürchtet euch nicht!

Da wollten sie ihn ins Boot nehmen;

und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.

Fürbittengebet

Jesus Christus,

du bist das Lebensbrot.

Du hast verheißen, dass niemand hungrig bleiben soll.

Darum kommen wir zu dir

mit unserem Hunger nach Liebe

mit unserem Hunger nach Hoffnung

mit unserem Hunger nach Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Lass deine Kirche ein Ort des Lebens sein,

wo Menschen Nahrung und Heimat finden,

wo die Hoffnung auflebt,

wo das Leben gefeiert wird und die Menschen aufgerichtet werden.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebenbrot.

Vielfältig sind die Gaben der Schöpfung,

unermesslich der Reichtum der Erde.

Dafür sind wir dankbar.

Hilf uns die Gaben gerecht zu verteilen, dass alle satt werden.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Segne alle Menschen, die dafür arbeiten, dass andere satt werden.

Die Landwirte und Viehzüchter,

die Handwerker, die Nahrungsmittel herstellen,

die Köche und alle Beschäftigten in Restaurants und Kantinen.

Alle, die sich engagieren in Suppenküchen und Food Banks.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir bitten dich für alle, die an diesem Tag hungrig zu Bett gehen.

Für alle, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit.

Für alle, die hungrig sind nach Liebe.

Lass sie satt werden.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Christus, du bist das Lebensbrot.

Wir bitten dich für unsere Gemeinde,

lass uns aufmerksam sein für die Nöte und den Hunger in unserer Nachbarschaft.

Schenk uns Ideen, dein Lebensbrot mit anderen zu teilen.

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

In der Stille bitten wir dich für alle, die hungrig durchs Leben gehen ...

Wir bitten dich ...

... erfülle die Welt mit deinem Leben.

Jesus Christus,

auf deine Hilfe vertrauen wir,

der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist,

uns Leben schenkst in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 7. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

229 Kommt mit Gaben und Lobgesang

294 Nun saget Dank und lobt den Herren

Wochenlied:

214 Gott sei gelobet und gebenedeiet

418 Brich dem Hungrigen dein Brot

Predigtlied:

226 Seht das Brot, das wir hier teilen

461 Aller Augen warten auf dich Herre

Ausgangslied:

171 Bewahre uns Gott

225 Komm, sag es allen weiter

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.