3. Sonntag der Passionszeit, Jahrgang B
(Third Sunday in Lent)

Einführung

Die Geschichte von der Tempelreinigung zeigt einen zornigen Jesus. Zornig, dass nicht alles im Tempel der Ehre Gottes dient und stattdessen der Handel Raum greift. Glaube hat Konsequenzen im alltäglichen Handeln. Das zeigt schon der Bund am Sinai. Gott gibt seinem Volk Gebote, damit das Leben gelingt, als eine heilsame Ordnung.

Manchmal erscheint das Handeln Gottes den Menschen als Torheit, sagt Paulus. Aber er ist gewiss, dass die Weisheit Gottes uns zum Leben führt.

Psalm 19

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes,

und die Feste verkündigt seiner Hände Werk.

Ein Tag sagt's dem andern,

und eine Nacht tut's kund der andern,

ohne Sprache und ohne Worte;

unhörbar ist ihre Stimme.

Ihr Schall geht aus in alle Lande

und ihr Reden bis an die Enden der Welt.

Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht;

sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer

und freut sich wie ein Held, zu laufen ihre Bahn.

Sie geht auf an einem Ende des Himmels /
und läuft um bis wieder an sein Ende,

und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.

Das Gesetz des HERRN ist vollkommen und erquickt die Seele.
Das Zeugnis des HERRN ist gewiss und macht die Unverständigen weise.

Die Befehle des HERRN sind richtig und erfreuen das Herz.
Die Gebote des HERRN sind lauter und erleuchten die Augen.

Die Furcht des HERRN ist rein und bleibt ewiglich.

Die Rechte des HERRN sind Wahrheit, allesamt gerecht.

Sie sind köstlicher als Gold und viel feines Gold,

sie sind süßer als Honig und Honigseim.

Auch lässt dein Knecht sich durch sie warnen;

und wer sie hält, der hat großen Lohn.

Wer kann merken, wie oft er fehlet?

Verzeihe mir die verborgenen Sünden!

Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen,

dass sie nicht über mich herrschen;
so werde ich ohne Tadel sein und rein bleiben von großer Missetat.

Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes /
und das Gespräch meines Herzens vor dir,

HERR, mein Fels und mein Erlöser.

Tagesgebet

Geduldiger Gott,

immer wieder rufst du uns in deine Nähe,

bist gnädig und barmherzig,

auch dann, wenn wir fehlgehen.

Öffne unsere Sinne

für dein Wort.

Schenk uns Einsicht

in deine Weisheit.

Durch Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist,

lebt und Leben schafft in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

2. Mose 20,1-17

Und Gott redete alle diese Worte:

Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland,
aus der Knechtschaft, geführt habe.
Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen,
weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem,
was unten auf Erden, noch von dem,
was im Wasser unter der Erde ist:
Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!
Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott,
der die Missetat der Väter heimsucht
bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen,
aber Barmherzigkeit erweist an vielen tausenden,
die mich lieben und meine Gebote halten.

Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen;
denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen,
der seinen Namen missbraucht.

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun.
Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes.
Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn,
deine Tochter, dein Knecht, deine Magd,
dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt.
Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht
und das Meer und alles, was darinnen ist,
und ruhte am siebenten Tage.
Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren,
auf dass du lange lebest in dem Lande,
das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

Du sollst nicht töten.

Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen.

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht,
Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

1. Korinther 1,18-25

Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden;
uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft.
Denn es steht geschrieben:
»Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen,
und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.«
Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten?
Wo sind die Weisen dieser Welt?
Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?
Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes,
Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte,
gefiel es Gott wohl,
durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben.

Denn die Juden fordern Zeichen
und die Griechen fragen nach Weisheit,
wir aber predigen den gekreuzigten Christus,
den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit;
denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen,
predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind,
und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind.

Johannes 2,13-22

Und das Passafest der Juden war nahe,
und Jesus zog hinauf nach Jerusalem.
Und er fand im Tempel die Händler,
die Rinder, Schafe und Tauben verkauften,
und die Wechsler, die da saßen.
Und er machte eine Geißel aus Stricken
und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern
und schüttete den Wechslern das Geld aus und stieß die Tische um
und sprach zu denen, die die Tauben verkauften:
Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!
Seine Jünger aber dachten daran, dass geschrieben steht:
»Der Eifer um dein Haus wird mich fressen.«

Da fingen die Juden an und sprachen zu ihm:
Was zeigst du uns für ein Zeichen, dass du dies tun darfst?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen:
Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.
Da sprachen die Juden:
Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut worden,
und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?
Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.
Als er nun auferstanden war von den Toten,
dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte,
und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte.

Fürbittengebet

Treuer Gott,

danke, dass du unsere Wege mitgehst,

danke, dass wir zu dir kommen dürfen

mit unserem Dank, unserer Sorge und unseren Bitten.

Du hast deiner Kirche Weg und Weisung gegeben.

Halte uns auf deinen Pfaden

und weise uns den Weg, der Umkehr und des Lebens.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für alle,

die in deiner Kirche Leitungsverantwortung tragen,

für Bischöfe und Synoden, für Vorstände und Komitees,

schenke ihnen Klarheit für ihr Handeln

und Weisheit in ihren Entscheidungen.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für deine Schöpfung in ihrer Vielfalt,

erhalte ihren Glanz und ihre Schönheit

und lass uns gute Diener sein im Haus deiner Schöpfung.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für Menschen mit Verletzungen,

für alle, die unter Trennungen leiden,

für alle, die unerwartet Abschied nehmen müssen,

für alle, die Kränkungen erfahren haben.

Lass deine Kraft der Vergebung und der Versöhnung wirken,

dass Menschen Frieden finden.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Wir bitten dich für unsere Gemeinde.

Mach uns zu guten Wegbegleitern für alle,

die sich auf ihre Taufe vorbereiten,

die auf dem Weg zu ihrer Hochzeit sind,

die an Schnittstellen des Lebens stehen.

Hilf uns neue Menschen in unserer Mitte willkommen zu heißen,

so dass sie in deiner Kirche Heimat finden.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Nähe brauchen ...

...

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In deine Hände, treuer Gott, befehlen wir alle, für die wir gebetet haben.

Bleibe bei uns und leite uns auf dem Weg des Friedens.

Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Lesepredigten

Siehe 10. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III. Zu beachten ist, dass der Jahreskontext ein wenig verschieden ist. Siehe auch die alttestamentliche Lesung: 18. Sonntag nach Trinitatis, Reihe V.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

75 Ehre sei dir, Christe

97 Holz auf Jesu Schulter

Wochenlied:

144 Aus tiefer Not lasst uns zu Gott

295 Wohl denen, die da wandeln

Predigtlied:

300 Lobt Gott, den Herrn der Herrlichkeit

389 Ein reines Herz, Herr, schaff in mir

Ausgangslied:

353 Jesus nimmt die Sünder an

400 Ich will dich lieben, meine Stärke

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.