5. Sonntag nach Epiphanias, Jahrgang B
(Fifth Sunday after Epiphany, Lectionary 5)

Einführung

Jesus kommt den Menschen nahe, die ihn brauchen. So besucht er die kranke Schwiegermutter des Petrus, um sie zu heilen. Paulus folgt diesem Weg und kommt Griechen wie Juden auf ihre Art nahe, versucht sie mit der Botschaft des Evangelium zu erreichen in ihrer jeweiligen Lebenswelt. Wer sind die Menschen in unserer Umgebung, die wir fragen können: „Weisst du es nicht? Hast du nicht gehört?“ (Jes 40,21) Damit wir ihnen dann in einer Sprache, die sie verstehen sagen: „Er gibt dem Müden Kraft.“ (Jes 40,29)

Psalm 147,1-11.20c

Halleluja! Lobet den HERRN! /
Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,

ihn loben ist lieblich und schön.

Der HERR baut Jerusalem auf

und bringt zusammen die Verstreuten Israels.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,

und verbindet ihre Wunden.

Er zählt die Sterne

und nennt sie alle mit Namen.

Unser Herr ist groß und von großer Kraft,

und unbegreiflich ist, wie er regiert.

Der HERR richtet die Elenden auf

und stößt die Gottlosen zu Boden.

Singt dem HERRN ein Danklied

und lobt unsern Gott mit Harfen,

der den Himmel mit Wolken bedeckt /
und Regen gibt auf Erden;

der Gras auf den Bergen wachsen lässt,

der dem Vieh sein Futter gibt,

den jungen Raben, die zu ihm rufen.

Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses

und kein Gefallen an den Schenkeln des Mannes.

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,

die auf seine Güte hoffen. Halleluja!

Tagesgebet

Jesus Christus, Heiland der Welt,

du richtest die Müden auf,

du machst Kranke gesund,

du lässt das Zerbrochene heilen.

Komm in unser Leben mit deiner heilsamen Kraft,

und lass durch unsere Hände

Heilung fließen für andere.

Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist

Lebst und Leben schaffst.

Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Jesaja 40,21-31

Wisst ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht?
Ist's euch nicht von Anfang an verkündigt?
Habt ihr's nicht gelernt von Anbeginn der Erde?
Er thront über dem Kreis der Erde,
und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken;
er spannt den Himmel aus wie einen Schleier
und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt;
er gibt die Fürsten preis, dass sie nichts sind,
und die Richter auf Erden macht er zunichte:
Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät,
kaum hat ihr Stamm eine Wurzel in der Erde,
da lässt er einen Wind unter sie wehen, dass sie verdorren,
und ein Wirbelsturm führt sie weg wie Spreu.
Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei?,
spricht der Heilige.

Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen?
Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen;
seine Macht und starke Kraft ist so groß,
dass nicht eins von ihnen fehlt.
Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst:
»Mein Weg ist dem HERRN verborgen,
und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber«?
Weißt du nicht? Hast du nicht gehört?
Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat,
wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.
Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.
Männer werden müde und matt,
und Jünglinge straucheln und fallen;
aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft,
dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler,
dass sie laufen und nicht matt werden,
dass sie wandeln und nicht müde werden.

1. Korinther 9,16-23

[Paulus schreibt:] Denn dass ich das Evangelium predige,
dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun.
Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!
Täte ich's aus eigenem Willen, so erhielte ich Lohn.
Tue ich's aber nicht aus eigenem Willen, so ist mir doch das Amt anvertraut.
Was ist denn nun mein Lohn?
Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt
und von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache.

Denn obwohl ich frei bin von jedermann,
habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht,
damit ich möglichst viele gewinne.
Den Juden bin ich wie ein Jude geworden,
damit ich die Juden gewinne.
Denen, die unter dem Gesetz sind,
bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden –
obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –,
damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne.
Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden –
obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott,
sondern bin in dem Gesetz Christi –,
damit ich die, die ohne Gesetz sind, gewinne.
Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden,
damit ich die Schwachen gewinne.
Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.
Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.

Markus 1,29-31

Und alsbald gingen sie aus der Synagoge
und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.
Und die Schwiegermutter Simons lag darnieder und hatte das Fieber;
und alsbald sagten sie ihm von ihr.
Da trat er zu ihr, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf;
und das Fieber verließ sie und sie diente ihnen.

Fürbittengebet

Lebensspendender Gott,

du rufst uns zu einem Leben mit dir,

du lädst uns ein, die Freude und Sorge des Alltags mit dir zu teilen.

Darum bringen wir vor dich, was uns bewegt.

Wir bitten dich für deine Kirche:

Heile die Trennungen zwischen Konfessionen

Und die Entzweiungen, die an vielen Orten die Kirche umtreiben.

Dass wir inmitten der Gemeinschaft

deine Kraft der Heilung und des Heils erfahren.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Du gibst Regen auf Erden,

lässt Gras wachsen und das Leben gedeihen.

Wir bitten dich, heile die Verletzungen der Natur,

hilf uns im Einklang mit der Schöpfung zu leben

und Pflanzen und Tiere als Geschwister zu achten.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für die Missionswerke der Kirchen

und die Hilfswerke, die Reichtum und Liebe teilen.

Segne ihren Dienst,

dass Menschen Heilung erfahren

und Perspektiven finden für ihr Leben.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für chronisch kranke Menschen,

für Menschen, die bettlägerig sind und nicht auf die Beine kommen,

für Menschen, die ihre Hoffnung auf Heilung verloren haben.

Sei ihnen Kraft und Stärke

dass sie ihr Leben beherzt annehmen.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für Menschen,

die Enttäuschungen erfahren haben,

die an den Herausforderungen des Lebens zu zerbrechen drohen,

die tief verletzt sind.

Lass heilen, was verletzt ist,

damit neues Leben möglich wird.

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

In der Stille beten wir für Menschen, denen wir deine Nähe wünschen

...

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Wir bitten dich,

nimm dich unserer Gebete an,

schenke Heilung und Heil,

Hoffnung und Leben.

Durch Christus, unseren Herrn und Heiland. Amen.

Lesepredigten

Siehe 19. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

155 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

292 Das ist mir lieb, daß du mich hörst

Wochenlied:

320 Nun laßt uns Gott dem Herren

452 Er weckt mich alle Morgen

Predigtlied:

275 In dich hab ich gehoffet, Herr

404 Herr Jesu, Gnadensonne

Ausgangslied:

276 Ich will, solang ich lebe

372 Was Gott tut, das ist wohlgetan

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.