11. Sonntag im Jahreskreis (12.-18. Juni),
Jahrgang B
(Time after Pentecost: LEctionary 11)

Einführung

Wachstum im Glauben wird vielfach in Naturvergleichen beschrieben. Aber diese Bilder sind nicht ungebrochen. Der Prophet Hesekiel beschreibt, wie Gott das Verdorrte grünen und Grünes verdorren lässt. Im Horizont des Glaubens findet auch im Alter weiter Wachstum statt. Denn „wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein“ (Ps 92).

Das Gleichnis vom Senfkorn beschreibt Wachstum, das unser Fassungsvermögen übersteigt. Paulus spricht vom Wachsen in eine neues Wirklichkeit. Wir sind neue Kreaturen in Christus.

Psalm 92,2-5.13-16*

Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken

und lobsingen deinem Namen, du Höchster,

des Morgens deine Gnade

und des Nachts deine Wahrheit verkündigen

auf dem Psalter mit zehn Saiten,

mit Spielen auf der Harfe.

Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken,

und ich rühme die Taten deiner Hände.

Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum,

er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.

Die gepflanzt sind im Hause des HERRN,

werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.

Und wenn sie auch alt werden,

werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,

dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht;

er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.

Tagesgebet

Gott des Lebens,

in deiner Nähe sein ist gut.

Es lässt uns grünen und wachsen.

Erfülle uns mit deiner Lebenskraft,

dass wir uns dir und dem nächsten entgegenstrecken,

beseelt von deinem Geist.

Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Hesekiel 17,22-24

So spricht Gott der HERR:

Dann will ich selbst von dem Wipfel der Zeder die Spitze wegnehmen

und ihr einen Platz geben;

ich will oben von ihren Zweigen ein zartes Reis brechen

und will's auf einen hohen und erhabenen Berg pflanzen.

Auf den hohen Berg Israels will ich's pflanzen,

dass es Zweige gewinnt und Früchte bringt

und ein herrlicher Zedernbaum wird,

sodass Vögel aller Art in ihm wohnen und alles, was fliegt,

im Schatten seiner Zweige bleiben kann.

Und alle Bäume auf dem Felde sollen erkennen, dass ich der HERR bin:

Ich erniedrige den hohen Baum und erhöhe den niedrigen;

ich lasse den grünen Baum verdorren

und den dürren Baum lasse ich grünen.

Ich, der HERR, rede es und tue es auch.

2. Korinther 5,6-10(11-13)14-17

So sind wir denn allezeit getrost und wissen:

solange wir im Leibe wohnen, weilen wir fern von dem Herrn;

denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Wir sind aber getrost und haben vielmehr Lust,

den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.

Darum setzen wir auch unsre Ehre darein,

ob wir daheim sind oder in der Fremde, dass wir ihm wohlgefallen.

Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi,

damit jeder seinen Lohn empfange für das,

was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse.

(Weil wir nun wissen, dass der Herr zu fürchten ist,

suchen wir Menschen zu gewinnen;

aber vor Gott sind wir offenbar.

Ich hoffe aber, dass wir auch vor eurem Gewissen offenbar sind.

Damit empfehlen wir uns nicht abermals bei euch,

sondern geben euch Anlass, euch unser zu rühmen,

damit ihr antworten könnt denen,

die sich des Äußeren rühmen und nicht des Herzens.

Denn wenn wir außer uns waren, so war es für Gott;

sind wir aber besonnen, so sind wir's für euch.)

 

Denn die Liebe Christi drängt uns, zumal wir überzeugt sind,

dass, wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben.

Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben,

hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem,

der für sie gestorben und auferstanden ist.

Darum kennen wir von nun an niemanden mehr nach dem Fleisch;

und auch wenn wir Christus gekannt haben nach dem Fleisch,

so kennen wir ihn doch jetzt so nicht mehr.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur;

das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Markus 4,26-34

Und [Jesus] sprach:

Mit dem Reich Gottes ist es so,

wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft

und schläft und aufsteht, Nacht und Tag;

und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie.

Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm,

danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre.

Wenn sie aber die Frucht gebracht hat,

so schickt er alsbald die Sichel hin;

denn die Ernte ist da.

Und er sprach:

Womit wollen wir das Reich Gottes vergleichen,

und durch welches Gleichnis wollen wir es abbilden?

Es ist wie ein Senfkorn:

wenn das gesät wird aufs Land,

so ist's das kleinste unter allen Samenkörnern auf Erden;

und wenn es gesät ist, so geht es auf

und wird größer als alle Kräuter und treibt große Zweige,

sodass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können.

Und durch viele solche Gleichnisse sagte er ihnen das Wort so,

wie sie es zu hören vermochten.

Und ohne Gleichnisse redete er nicht zu ihnen;

aber wenn sie allein waren, legte er seinen Jüngern alles aus.

Fürbittengebet

Gott,

du bist der Fels, auf den wir unser Leben bauen,

du gibst sicheren Grund

und Hoffnung auf ewig.

Mit allem, was uns bewegt, dürfen wir zu dir kommen.

Dein Sohn hat uns gelehrt, dass Unglaubliches möglich ist.

Bewahre deine Kirche vor Kleinglauben.

Öffne ihr den Blick für die Möglichkeiten

und den Mut sie zu nutzen.

Schenke uns Einheit in dir.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Du hast die Erde mit allen Geschöpfen wunderbar geschaffen,

sie sind ein Spiegel deiner Liebe für die Welt.

Lass uns achtsam sein für das, was du liebst,

dass noch viele Generationen sich daran erfreuen können.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Mit deinem Geist beflügelst du Menschen, anderen zu dienen.

Wir bitten dich für alle, die im Stillen ihren Dienst tun,

die unermüdliche Boten deiner Liebe sind.

Lass sie Anerkennung erfahren und Wertschätzung,

lass sie Segen erfahren in ihrem Dienst.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Du hast uns einen Tröster verheissen, der uns nahe ist.

Sei mit allen, die einen lieben Menschen verloren haben

und nun durchs Tal der Trauer gehen.

Sei mit allen, in deren Leben etwas zerbrochen ist:

Im Berufsleben, in Freundschaften, in Partnerschaften.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bitten wir für Menschen, die deine Hilfe brauchen ....

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Ewiger Gott,

der du uns in Christus nahe kommst

und im Geist unser Tröster bist.

Wir befehlen deiner Treue an, wofür wir gebetet haben

und vertrauen auf deine Kraft und Hilfe.

Dir sei Lob uns Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe Sexagesimä, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

166 Tut mir auf die schöne Pforte

304 Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich

Wochenlied:

197 Herr, öffne mir die Herzenstür

198 Herr, dein Wort, die edle Gabe

Predigtlied:

196 Herr, für dein Wort sei hochgepreist

241 Wach auf, du Geist der ersten Zeugen

Ausgangslied:

170 Komm, Herr, segne uns

408 Meinem Gott gehört die Welt

*Andere Verszählung als im NRSV

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.