Tag der Geburt des Herrn/ Christfest II, Jahrgang A,B,C
(Nativity of our Lord III (Particularly appropriate for Christmas Day))

Einführung

Alle drei Lesungen reflektieren auf ihre Weise die Ankunft des Herrn und vertiefen das Verständnis der Heiligen Nacht. Jesaja freut sich daran, dass Gott das Zerbrochene heilen lässt, der Hebräerbrief beschreibt die Ankunft Christi als Ereignis, dass den ganzen Kosmos verändert. Das Johannesevangelium schließlich zieht die Verbindung zur Schöpfungsgeschichte und zeigt, wie durch die Geburt des Heilands das Licht von neuem geboren wird und mit ihm die Neuschöpfung beginnt.

Christfest II ist nach dem RCL als Hauptgottesdienst für den Tag der Geburt des Herrn vorgesehen. Das liturgische Programm ist weitgehend identisch mit dem Christfest II der deutschen Leseordnung (alttestamentliche Lesung und Psalm abweichend).

Psalm 98

Singet dem HERRN ein neues Lied,

denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.

Der HERR lässt sein Heil kundwerden;

vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.

Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,

aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Jauchzet dem HERRN, alle Welt,

singet, rühmet und lobet!

Lobet den HERRN mit Harfen,

mit Harfen und mit Saitenspiel!

Mit Trompeten und Posaunen

jauchzet vor dem HERRN, dem König!

Das Meer brause und was darinnen ist,

der Erdkreis und die darauf wohnen.

Die Ströme sollen frohlocken,

und alle Berge seien fröhlich

vor dem HERRN; denn er kommt, das Erdreich zu richten.

Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker,
wie es recht ist.

Tagesgebet

Herr Jesus Christus,

du bist das wahre Licht, das aufscheint in der Welt.

Licht für unsere Herzen,

Licht für unsere Wege,

Licht in aller Dunkelheit der Welt.

Wir setzen unsere Hoffnung auf dich,

der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist

Leben schaffst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Jesaja 52,7-10

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten,
die da Frieden verkündigen, Gutes predigen,
Heil verkündigen, die da sagen zu Zion:
Dein Gott ist König!
Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander;
denn alle Augen werden es sehen,
wenn der HERR nach Zion zurückkehrt.

Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems;
denn der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.
Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Völker,
dass aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

Hebräer 1,1-4(5-12)

Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise
geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn,
den er eingesetzt hat zum Erben über alles,
durch den er auch die Welt gemacht hat.
Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit
und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort
und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden
und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe
und ist so viel höher geworden als die Engel,
wie der Name, den er ererbt hat, höher ist als ihr Name.

(Denn zu welchem Engel hat Gott jemals gesagt:
»Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt«?
Und wiederum:
»Ich werde sein Vater sein und er wird mein Sohn sein«?
Und wenn er den Erstgeborenen wieder einführt in die Welt, spricht er:
»Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten.«

Von den Engeln spricht er zwar:

»Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen«,
aber von dem Sohn:
»Gott, dein Thron währt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
und das Zepter der Gerechtigkeit ist das Zepter deines Reiches.
Du hast geliebt die Gerechtigkeit und gehasst die Ungerechtigkeit;
darum hat dich, o Gott,
dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.«
Und: »Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet,
und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Sie werden vergehen, du aber bleibst.
Sie werden alle veralten wie ein Gewand;
und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen,
wie ein Gewand werden sie gewechselt werden.
Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören.«)

Johannes 1,1-14

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,
und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis,
und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes.
Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen,
damit sie alle durch ihn glaubten.
Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet,
die in diese Welt kommen.
Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht;
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht,
Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches
noch aus dem Willen eines Mannes,
sondern von Gott geboren sind.

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.

Fürbittengebet

Jesus Christus,

Du bist das Licht der Welt, das die Dunkelheit verdrängt.

Du bist wie der Stern in der Nacht, der uns den Weg weist.

Du bist die Stimme, die uns führt,

der Klang, der uns erfüllt und aufleben lässt.

Wir bitten dich für Menschen, die Licht in die Welt bringen,

für die Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen,

für Helfer in Beratungsdiensten,

für alle, die sich in deiner Kirche engagieren,

damit Menschen Hoffnung finden für ihr Leben.

Wir rufen zu dir ...

... lass dein Licht aufstrahlen in der Welt.

Wir bitten für die Frauen und Männer, die berufen sind,

verantwortlich zu leiten und zu entscheiden

in Kirchen und Gemeinden,

in Politik und Wirtschaft, in Handel und Verkehr,

auch für diejenigen, die in der Wissenschaft neue Wege suchen und gehen.

Gib ihnen einen klaren Blick für das was Recht ist und das was Not tut,

dass sie ihre Begabung und ihren Einfluss einsetzen

zum Wohl der Menschen.

Wir rufen zu dir ...

... lass dein Licht aufstrahlen in der Welt.

Wir bitten dich für unsere Verstorbenen

Und denken besonders an ...

Nimm sie auf in dein Reich,

lass sie die Schönheit der himmlischen Lobgesänge schauen.

Für alle, die um sie trauern bitten wir dich:

Geleite sie im Tal der Trauer,

sei ihnen ein Licht auf dem Weg und ein Trost in schweren Stunden.

Sende ihnen Menschen, die ihnen Worte sagen, die heilen.

Wir rufen zu dir ...

... lass dein Licht aufstrahlen in der Welt.

Gott, wir bitten dich, lass dein Licht leuchten über unserem eigenen Leben,

dass wir Klarheit finden für unseren Weg,

lass uns deine Stimme hören, dass wir Orientierung finden.

Beschenk uns mit der Kraft deines Geistes,

dass wir Menschen mitnehmen auf dem Weg.

Wir rufen zu dir ...

... lass dein Licht aufstrahlen in der Welt.

Lasst uns in der Stille beten für Menschen, die unsere Fürbitte brauchen

und für das, was unser Herz bewegt.

...

Wir rufen zu dir ...

... lass dein Licht aufstrahlen in der Welt. Amen.

Lesepredigten

Siehe Christfest II, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

30 Es ist ein Ros entsprungen

47 Freu dich, Erd und Sternenzelt

Wochenlied:

23 Gelobet seist du Jesus Christ

39 Kommt und laßt uns Christus ehren

Predigtlied:

41 Jauchzet ihr Himmel

199 Gott hat das erste Wort

Ausgangslied:

34 Freuet euch ihr Christen alle

44 O du fröhliche

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.