7. Sonntag der Osterzeit, Jahrgang B
(Seventh Sunday of Easter)

Einführung

Am Ende der Osterzeit richtet sich der Blick auf die Sendung der Kirche für die Welt. Für diese Sendung wird der Apostel Matthias nachgewählt und im hohepriesterlichen Gebet des Johannesevangeliums betet Jesus für seine Gemeinde: Heilige sie in der Wahrheit. Ich sende sie in die Welt.

Der Weg in die Welt ist voller Verheißung. Nicht nur, weil er anderen Segen bringt, sondern auch, weil der, der auf den Wegen des Herrn geht, wie ein Baum ist, gepflanzt an den Wasserbächen.

Psalm 1

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen

noch tritt auf den Weg der Sünder

noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des HERRN

und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen,

der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht

noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

Tagesgebet

Jesus Christus,

du sendest uns in die Welt,

eine Welt, die uns mit all ihren Widersprüchen

und all ihren Schwierigkeiten herausfordert.

Gib uns die Kraft am Glauben festzuhalten,

lass uns in dir Kraft und Stärke finden,

dass wir phantasie- und liebevoll

die Welt nach deinem Willen gestalten.

Dir sei die Ehre,

der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist

Leben schenkst in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Apostelgeschichte 1,15-17.21-26

Und in den Tagen trat Petrus auf unter den Brüdern –

es war aber eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig – und sprach:

Ihr Männer und Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden,

das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas,

der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangen nahmen;

denn er gehörte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen.

So muss nun einer von diesen Männern,

die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, a

ls der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen ist

– von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag,

an dem er von uns genommen wurde –, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.

Und sie stellten zwei auf:

Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias,

und beteten und sprachen:

Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an,

welchen du erwählt hast von diesen beiden,

damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange,

das Judas verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehört.

Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias;

und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln.

1. Johannes 5,9-13

Wenn wir der Menschen Zeugnis annehmen,

so ist Gottes Zeugnis doch größer;

denn das ist Gottes Zeugnis, dass er Zeugnis gegeben hat von seinem Sohn.

Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich.

Wer Gott nicht glaubt, der macht ihn zum Lügner;

denn er glaubt nicht dem Zeugnis, das Gott gegeben hat von seinem Sohn.

Und das ist das Zeugnis,

dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat,

und dieses Leben ist in seinem Sohn.

Wer den Sohn hat, der hat das Leben;

wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.

Das habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst,

dass ihr das ewige Leben habt,

die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.

Johannes 17,6-19

[Jesus spricht:]

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart,

die du mir aus der Welt gegeben hast.

Sie waren dein und du hast sie mir gegeben,

und sie haben dein Wort bewahrt.

Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.

Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben,

und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt,

dass ich von dir ausgegangen bin,

und sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt,

sondern für die, die du mir gegeben hast;

denn sie sind dein.

Und alles, was mein ist, das ist dein,

und was dein ist, das ist mein;

und ich bin in ihnen verherrlicht.

Ich bin nicht mehr in der Welt;

sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir.

Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast,

dass sie eins seien wie wir.

Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen,

den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt,

und keiner von ihnen ist verloren außer dem Sohn des Verderbens,

damit die Schrift erfüllt werde.

Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt,

damit meine Freude in ihnen vollkommen sei.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst;

denn sie sind nicht von der Welt,

wie auch ich nicht von der Welt bin.

Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst,

sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.

Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.

Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.

Ich heilige mich selbst für sie,

damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.

Fürbittengebet

Lebendiger Gott, Wahrheit und Licht,

in deinem Sohn hast du die Welt vom Tod erlöst,

mit ihm lässt du Hoffnung und Leben auferstehen.

Wir kommen zu dir mit unseren Sehnsüchten und unseren Sorgen.

Gott der Wahrheit,

wir bitten dich für deine Kirche,

erhalte sie in deinem Wort.

Lass sie klar und deutlich reden

von deiner Liebe und Gerechtigkeit

und dafür eintreten in der Welt.

Wir bitten dich ...

... Herr, erhöre uns.

Gott der Wahrheit,

wir bitten dich für alle, die Gerechtigkeit und Recht Geltung verschaffen,

für Polizisten und Richter,

für Mediatoren und Anwälte,

schenke ihnen einen klaren Blick, für das was Recht ist

und den Mut zur Wahrheit.

Wir bitten dich ...

... Herr, erhöre uns.

Gott der Wahrheit,

wir bitten dich für alle, die um der Wahrheit willen verfolgt werden,

für alle, die zu Unrecht gefangen sind,

für alle, die bedroht werden, weil sie sich für die Freiheit einsetzen,

für alle, die ihrer Religion wegen bedrängt werden.

Schenk ihnen den Raum, in Freiheit zu leben.

Wehre ihren Verfolgern und lass den Ruf nach Recht nicht verstummen.

Wir bitten dich ...

... Herr, erhöre uns.

Gott der Liebe,

wir bitten dich für Menschen die trauern ....

wir bitten dich für Menschen, die krank sind ....

wir bitten dich für Menschen,

die in diesen Tagen besonders deinen Beistand brauchen ....

Wir bitten dich ...

... Herr, erhöre uns.

Gott des Lebens,

du sendest uns in diese Welt, Zeugen der Wahrheit zu sein.

Wir bitten dich für diese Gemeinde,

hilf ihr Klarheit zu finden über ihren Ruf

und gib ihr Kraft und Begeisterung diesen Ruf zu leben.

Wir bitten dich ...

... Herr, erhöre uns.

Lebendiger Gott,

in Christus hast du uns Heilung und Heil für alle Zeit verheißen.

Lass uns erleben wie dein Geist und deine Kraft die Welt verändern.

Nimm dich unserer Bitten an

und erhalte uns in der Hoffnung,

durch Jesus Christus, der uns befreit zu neuem Leben

und mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Die Evangeliumslesung und die alttestamentlche Lesung kommen im deutschen Lektionar nicht vor. Für die Epistellesung, siehe 2. Sonntag nach dem Christfest, Reihe II, aber zu beachten ist, daß der Jahreskontext anders ist. Vielleicht könnte man jedoch eine Predigt zum Psalm finden.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

66 Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude

99 Christ ist erstanden

Wochenlied:

123 Jesus Christus herrscht als König

373 Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens

Predigtlied:

154 Herr, mach uns stark im Mut, der dich bekennt

526 Jesus, meine Zuversicht

Ausgangslied:

100 Wir wollen alle fröhlich sein

367 Herr, wie du willst, so schick’s mit mir

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.