Trinitatis, Jahrgang A
(The Holy Trinity)

Einführung

Die Dreifaltigkeit Gottes ist eine Grundstruktur unseres Glaubens: Wir erleben Gott als Schöpfer und Erhalter dieser Welt und unseres Lebens. In Jesus Christus offenbart sich Gottes Liebe und wir wissen uns in ihm angenommen und erlöst. Wir glauben, dass sein Geist uns geleitet und in uns wohnt.

So entfaltet die Geschichte von der Schöpfung, wie Gott durch sein lebensspendendes Wort dieser Welt Leben einhaucht. Seine Schöpferkraft wird im Tagespsalm besungen (Ps 8). Im Missionsauftrag aus dem Matthäusevangelium erhalten wir von Jesus den Auftrag im Namen des dreieinigen Gottes zu taufen und zu lehren verbunden mit der Verheissung, dass er selbst alle Tage bei uns sein wird. In der Lesung aus dem 2. Korintherbrief hören wir den apostolischen Gruss, der vielfach im Gottesdienst erklingt. Nach Konflikten und Auseinandersetzungen in der korinthischen Gemeinde erinnert Paulus auf diese Weise, worauf die Einheit der Gemeinde sich gründet: die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Psalm 8

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen,

der du zeigst deine Hoheit am Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge /

hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen,

dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk,

den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst,

und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott,

mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk,

alles hast du unter seine Füße getan:

Schafe und Rinder allzumal,

dazu auch die wilden Tiere,

die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer

und alles, was die Meere durchzieht.

HERR, unser Herrscher,

wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Tagesgebet

Heilige Dreifaltigkeit,

wir glauben, bekennen und verehren

das Geheimnis deiner Majestät – du bist der eine wahre Gott:

Festige unseren Glauben

und bewahre uns vor allem, was ihn bedroht.

Dir, Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

(Martin Luther, Klugsches Gesangbuch 1533/1543)

Dreieiniger Gott,

du hast uns geschaffen durch deine Schöpfermacht,

du bist menschgeworden und begegnest uns in Jesus Christus,

du rufst uns durch deinen Geist und stärkst uns im Glauben.

Wir danken dir, dass du so vielgestaltig unser Leben durchdringst,

in dir suchen und finden wir unser Heil.

Wir preisen dich, den dreieinen Gott,

Vater, Sohn und Heiligen Geist,

ein Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesungen

1. Mose 1,1-2,4a

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.

Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.
Und Gott sah, dass das Licht gut war.
Da schied Gott das Licht von der Finsternis
und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht.
Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.

Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern,
die da scheide zwischen den Wassern.
Da machte Gott die Feste
und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste.
Und es geschah so.
Und Gott nannte die Feste Himmel.
Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag.

Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so.
Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.
Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe,
und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen,
in denen ihr Same ist. Und es geschah so.
Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut,
das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art,
und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art.
Und Gott sah, dass es gut war.
Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels,
die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre
und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die Erde.
Und es geschah so.
Und Gott machte zwei große Lichter:
ein großes Licht, das den Tag regiere,
und ein kleines Licht, das die Nacht regiere,
dazu auch die Sterne.
Und Gott setzte sie an die Feste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde
und den Tag und die Nacht regierten und schieden Licht und Finsternis.
Und Gott sah, dass es gut war.
Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.

Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von lebendigem Getier,
und Vögel sollen fliegen auf Erden unter der Feste des Himmels.
Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt,
davon das Wasser wimmelt, ein jedes nach seiner Art,
und alle gefiederten Vögel, einen jeden nach seiner Art.
Und Gott sah, dass es gut war.
Und Gott segnete sie und sprach:
Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser im Meer,
und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.
Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.

Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendiges Getier, ein jedes nach seiner Art:
Vieh, Gewürm und Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art.
Und es geschah so.
Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, u
nd das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art.
Und Gott sah, dass es gut war.

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,
die da herrschen über die Fische im Meer
und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh
und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn;
und schuf sie als Mann und Frau.
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar und mehret euch
und füllet die Erde und machet sie euch untertan
und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel
und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen,
die Samen bringen, auf der ganzen Erde,
und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.
Aber allen Tieren auf Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm,
das auf Erden lebt, habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben.
Und es geschah so.
Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.
Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag.

So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer.
Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte,
und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.
Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn,
weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken,
die Gott geschaffen und gemacht hatte.

So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.

2. Korinther 13,11-13

Zuletzt, liebe Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen, lasst euch mahnen,
habt einerlei Sinn, haltet Frieden!
So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.
Es grüßen euch alle Heiligen.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Matthäus 28,16-20

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder;
einige aber zweifelten.

Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes
und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Fürbittengebet

Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist,

du schenkst uns Leben,

du weist uns den Weg,

du schenkst uns Begeisterung deinen Weg zu gehen.

Wir kommen zu dir im Vertrauen,
dass du Leben schenkst in Fülle für alle Menschen.

Gott Vater, du hast die Welt geschaffen,

darum bitten wir dich für alle Kreatur,

gib dem Leben Raum und nicht der Zerstörung,

dass alle teilhaben an dem, was du geschaffen hast.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, als lebendiges Wort berührst du uns.

Darum bitten wir dich,

schenk den Traurigen ein Wort des Trostes,

schenk den Schwachen ein Wort der Stärkung,

schenk den Kranken ein Wort der Hoffnung,

schenk den Hoffnungslosen ein Wort des Lebens.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Heiliger Geist, du entzündest Menschen mit dem Feuer deiner Liebe.

Darum bitten wir dich für unsere Kirche,

schenk ihr Mut zum Aufbruch,

Furchtlosigkeit in aller Veränderung,

Offenheit für Menschen in Not.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Dreieiniger Gott,

in deiner Gegenwart finden wir Leben,

in deiner Gegenwart finden wir Trost,

in deiner Gegenwart wird die Freude groß.

Bleibe bei uns,

jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 6. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I, aber zu beachten ist, daß der Jahreskontext ein wenig verschieden ist. Besser vielleicht wäre eine Lesepredigt zur Epistellesung, siehe Trinitatis, Reihe VI.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

138 Gott der Vater steh uns bei

165 Gott ist gegenwärtig

Wochenlied:

126 Komm Gott Schöpfer, Heilger Geist

139 Gelobet sei der Herr

Predigtlied:

258 Zieht in Frieden eure Pfade

347 Ach bleib mit deiner Gnade

Ausgangslied:

131 O Heiliger Geist, o heiliger Gott

140 Brunn alles Heils, dich ehren wir

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de

Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.