14. Sonntag im Jahreskreis (3. - 9. Juli),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 14)

Einführung

Die Wege Gottes bleiben den Klugen und Weisen verborgen, den Armen und Ausgegrenzten erschliesst sich die Botschaft Jesu. Denn was im Glauben erkannt wird, folgt nicht immer der Logik dieser Welt. Auch Paulus bekommt am eigenen Leib zu spüren, dass der Weg des Glaubens nicht allein den Willen und die Reflexion herausfordert. Im Gegenteil, er bekennt verzweifelt: Das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Röm 7,19).

Mit allen Fragen und aller inneren Zerrissenheit finden wir Zuflucht bei dem, der sagt: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Mt 11,28)

Psalm 145,8-14

Gnädig und barmherzig ist der HERR,

geduldig und von großer Güte.

Der HERR ist allen gütig

und erbarmt sich aller seiner Werke.

Es sollen dir danken, HERR, alle deine Werke

und deine Heiligen dich loben

und die Ehre deines Königtums rühmen

und von deiner Macht reden,

dass den Menschen deine gewaltigen Taten kundwerden

und die herrliche Pracht deines Königtums.

Dein Reich ist ein ewiges Reich,

und deine Herrschaft währet für und für.

Der HERR ist getreu in all seinen Worten

und gnädig in allen seinen Werken.

Der HERR hält alle, die da fallen,

und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind.

Tagesgebet

Gott der Gnade,

unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Darum bitten wir dich,

sei uns ein Ort des Friedens,

lass uns bei dir zur Ruhe kommen,

Orientierung finden für unseren Weg in der Welt,

und Erlösung von dem, was unser Herz beschwert.

Du bist die Hoffnung unseres Lebens. Amen.

Lesungen

Sacharja 9,9-12

Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!
Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer,
arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.
Denn ich will die Wagen wegtun aus Ephraim und die Rosse aus Jerusalem,
und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden.
Denn er wird Frieden gebieten den Völkern,
und seine Herrschaft wird sein von einem Meer bis zum andern
und vom Strom bis an die Enden der Erde.

Auch lasse ich um des Blutes deines Bundes willen
deine Gefangenen frei aus der Grube, in der kein Wasser ist;
so kehrt heim zur festen Stadt, die ihr auf Hoffnung gefangen liegt.
Denn heute verkündige ich, dass ich dir zweifach erstatten will.

Römer 7,15-25a

Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will;
sondern was ich hasse, das tue ich.
Wenn ich aber das tue, was ich nicht will,
so gebe ich zu, dass das Gesetz gut ist.
So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt.
Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht;
sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es,
sondern die Sünde, die in mir wohnt.

So finde ich nun das Gesetz, dass mir,
der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.
Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen.
Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern,
das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt
und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
Ich elender Mensch!
Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?
Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!

Matthäus 11,16-19.25-30

Mit wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen?
Es gleicht den Kindern, die auf dem Markt sitzen und rufen den andern zu:
Wir haben euch aufgespielt und ihr wolltet nicht tanzen;
wir haben Klagelieder gesungen und ihr wolltet nicht weinen.
Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht;
so sagen sie: Er ist besessen.
Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt;
so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer,
ein Freund der Zöllner und Sünder!
Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden aus ihren Werken.

Zu der Zeit fing Jesus an und sprach:
Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde,
weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast
und hast es den Unmündigen offenbart.
Ja, Vater; denn so hat es dir wohlgefallen.
Alles ist mir übergeben von meinem Vater;
und niemand kennt den Sohn als nur der Vater;
und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir;
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Fürbittengebet

Gott,

du bist nahe allen, die dich anrufen,

du tust deine milde Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.

So kommen wir zu dir und bitten dich:

Für deine Kirche und alle die in ihr Dienst tun,

um Geistesgegenwart und Begeisterung,

um Zuversicht und Beherztheit.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für deine Schöpfung in alle ihrer Vielfalt,

dass sie bewahrt wird vor der Zerstörung durch uns Menschen,

dass wir achtsam bewahren, was du uns anvertraust,

und erhalten für die, die nach uns kommen.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die Menschen in unserer Stadt und unserem Land,

dass Vielfalt und Verschiedenheit als Reichtum erfahrbar werden,

dass durch Gespräch und wechselseitiges Interesse Menschen zueinander finden,

dass Menschen, die am Rande stehen, nicht außenvor bleiben.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für Kinder und Jugendliche,

dass sie begleitet von Liebe uns Fürsorge aufwachsen,

dass sie Menschen finden, denen sie vertrauen,

dass sie Vorbilder und Wegweiser finden, die ihnen helfen, ihren Weg zu gehen,

dass sie Wurzeln schlagen im Glauben und sich ausstrecken nach dem Himmel.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für alle, denen dieser Tag eine Last ist,

für Kranke und Leidende ....

Für Traurige ...

Für Menschen, die vor Sorge vergehen ...

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille beten wir für Menschen,

denen wir deine Kraft und Nähe wünschen...

... Stille ...

Gott, du bist von Ewigkeit zu Ewigkeit,

so ist unsere Zeit von deiner Zeit umgeben.

Durchdringe unsere Tage mit deiner Liebe,

und tränke sie mit deiner Hoffnung.

Durch Jesus Christus unseren Herrn und Heiland. Amen.

Lesepredigten

Siehe 4. Sonntag nach Ostern, Reihe I

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

155 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

358 Es kennt der Herr die Seinen

Wochenlied:

13 Tochter Zion, freue dich

353 Jesus nimmt die Sünder an

Predigtlied:

363 Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn

407 Stern, auf den ich schaue

Ausgangslied:

330 O daß ich tausend Zungen hätte

333 Danket dem Herrn, wir danken dem Herrn

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de

Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.