33. Sonntag im Jahreskreis (13.–19. November),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 33 (Proper 28))

Einführung

Noch einmal steht der Sonntag im Zeichen des Endgerichtes. Aber nicht ängstliches Warten soll die Reaktion auf dieses Szenario sein, sondern wir sollen die Zeit ausnutzen. So wie der gute Knecht im Gleichnis von den anvertrauten Pfunden versucht hat, die Gaben zu mehren. Paulus ruft dazu auf nüchtern zu leben, in der Freude der Kinder des Lichts, die Zuflucht haben für und für.

Psalm 90,1-8(9-11)12

Herr, du bist unsre Zuflucht für und für.

Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden,

bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Der du die Menschen lässest sterben

und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!

Denn tausend Jahre sind vor dir /
wie der Tag, der gestern vergangen ist,

und wie eine Nachtwache.

Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom, /
sie sind wie ein Schlaf,

wie ein Gras, das am Morgen noch sprosst,

das am Morgen blüht und sprosst

und des Abends welkt und verdorrt.

Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen,

und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahinmüssen.

Denn unsre Missetaten stellst du vor dich,

unsre unerkannte Sünde ins Licht vor deinem Angesicht.

[Darum fahren alle unsre Tage dahin durch deinen Zorn,

wir bringen unsre Jahre zu wie ein Geschwätz.

Unser Leben währet siebzig Jahre,

und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,
und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe;
denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

Wer glaubt's aber, dass du so sehr zürnest,

und wer fürchtet sich vor dir in deinem Grimm?]

Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,

auf dass wir klug werden.

Tagesgebet

Gerechter Gott,

du fragst nach dem, was wir getan haben

und nach dem, was wir versäumt haben.

Lass uns sorgsam umgehen mit unserer Zeit,

beherzt handeln und die Zeit auskaufen, die zu schenkst.

Und sei uns am Ende gnädig

Durch Christus unseren Heiland. Amen.

Lesungen

Zefanja 1,7.12-18

Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN Tag ist nahe;
denn der HERR hat ein Schlachtopfer zubereitet und seine Gäste dazu geladen.

Zur selben Zeit will ich Jerusalem mit der Lampe durchsuchen
und aufschrecken die Leute,
die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen und sprechen in ihrem Herzen:
Der HERR wird weder Gutes noch Böses tun.
Ihre Güter sollen zum Raub werden und ihre Häuser verwüstet.
Sie werden Häuser bauen und nicht darin wohnen,
sie werden Weinberge pflanzen und keinen Wein davon trinken.

Des HERRN großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr.
Horch, der bittere Tag des HERRN! Da werden die Starken schreien.
Denn dieser Tag ist ein Tag des Grimmes,
ein Tag der Trübsal und der Angst,
ein Tag des Wetters und des Ungestüms,
ein Tag der Finsternis und des Dunkels,
ein Tag der Wolken und des Nebels,
ein Tag der Posaune
und des Kriegsgeschreis gegen die festen Städte und die hohen Zinnen.
Und ich will die Menschen ängstigen,
dass sie umhergehen sollen wie die Blinden,
weil sie wider den HERRN gesündigt haben.
Ihr Blut soll vergossen werden, als wäre es Staub,
und ihre Eingeweide sollen weggeworfen werden, als wären sie Kot.
Es wird sie ihr Silber und Gold nicht erretten können am Tage des Zorns des HERRN, sondern das ganze Land soll durch das Feuer seines Grimmes verzehrt werden;
denn er wird plötzlich ein Ende machen mit allen, die im Lande wohnen.

1. Thessalonicher 5,1-11

Von den Zeiten und Stunden aber, liebe Brüder,
ist es nicht nötig, euch zu schreiben;
denn ihr selbst wisst genau,
dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr –,
dann wird sie das Verderben schnell überfallen
wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden nicht entfliehen.

Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis,
dass der Tag wie ein Dieb über euch komme.
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages.
Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern,
sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
Denn die schlafen, die schlafen des Nachts,
und die betrunken sind, die sind des Nachts betrunken.
Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein,
angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe
und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn,
sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus,
der für uns gestorben ist, damit,
ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben.
Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.

Matthäus 25,14-30

Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging:
Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an;
dem einen gab er fünf Zentner Silber, dem andern zwei,
dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und zog fort.
Sogleich ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte,
und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu.
Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu.
Der aber einen empfangen hatte, ging hin,
grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte,
und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach:
Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da,
ich habe damit weitere fünf Zentner gewonnen.
Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht,
du bist über wenigem treu gewesen,
ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!

Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach:
Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut;
siehe da, ich habe damit zwei weitere gewonnen.
Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht,
du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen;
geh hinein zu deines Herrn Freude!

Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach:
Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist:
Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein,
wo du nicht ausgestreut hast;
und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde.
Siehe, da hast du das Deine.
Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm:
Du böser und fauler Knecht!
Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe,
und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe?
Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen,
und wenn ich gekommen wäre,
hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen.
Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat.
Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben;
wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden.
Und den unnützen Knecht werft in die Finsternis hinaus;
da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Fürbittengebet

Herr, unser Gott.
Du Schöpfer der Welt,

der allem geschaffenen das Leben gibt.

Wir bitten dich:

für die, die allein sind,

dass sie auf andere und wir auf sie zugehen können.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die, die Angst haben vor der Zukunft,

die nicht wissen, wo sie arbeiten, leben oder wohnen sollen.

Für die, bei denen finanzielle Not herrscht.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die, die unzufrieden sind,

dass sie sich nicht auffressen lassen von ihrer Unzufriedenheit,

sondern den Weg zur Zufriedenheit finden.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die, die krank sind oder sich um kranke Freunde, Angehörige sorgen.

Sei du bei Ihnen, gib ihnen Kraft und Zuversicht.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die, die Unrecht getan haben und denen Unrecht widerfahren ist.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für die, die trauern weil sie einen lieben Menschen verloren haben.

Spende du Trost und Hoffnung.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Für deine Gemeinde an vielen Orten der Erde.

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

In der Stille bringen wir vor dich, was uns am Herzen liegt...

... Stille ...

Wir rufen zu dir ...

... Herr, erbarme dich.

Nimm dich unserer Bitten an,

rette und erhalte uns,

durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Lesepredigten

Siehe 9. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I, oder für die neutestamentliche Lesung, siehe Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres, Reihe VI.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

165 Gott ist gegenwärtig

296 Ich heb mein Augen sehnlich auf

Wochenlied:

153 Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel der kommt

426 Es wird sein in den letzten Tagen

Predigtlied:

149 Es ist gewißlich an der Zeit

360 Die ganze Welt hast du uns überlassen

Ausgangslied:

428 Komm in unsre Stolze Welt

523 Valet will ich dir geben

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.