26. Sonntag im Jahreskreis (25. September – 1. Oktober),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 26)

Einführung

Jesu Gleichnis von den zwei Söhnen, die nicht tun, was sie sagen, irritiert. Wer kommt eigentlich ins Reich Gottes? Jesus sagt: Zöllner und Prostituierte vor allen anderen.

Hesekiel erzählt davon, wie Menschen sich über die scheinbare Ungerechtigkeit Gottes beklagen. Dabei soll, was uns am Handeln Gottes irritiert, vielmehr Anlass zur Umkehr sein. Kehrt um, dann werdet ihr leben, sagt der Prophet.

Nichts anderes meint Leben aus der Taufe. Tägliche Rückkehr zur Verheissung der Vergebung, täglicher Neuanfang zu einem Leben mit Gott.

Psalm 25,1-9

Nach dir, HERR, verlanget mich.

Mein Gott, ich hoffe auf dich;

lass mich nicht zuschanden werden,
dass meine Feinde nicht frohlocken über mich.

Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret;

aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter.

HERR, zeige mir deine Wege

und lehre mich deine Steige!

Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich!

Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte,

die von Ewigkeit her gewesen sind.

Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend

und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit,
HERR, um deiner Güte willen!

Der HERR ist gut und gerecht;

darum weist er Sündern den Weg.

Er leitet die Elenden recht

und lehrt die Elenden seinen Weg.

Tagesgebet

Jesus Christus,

du hast dich den Armen und Ausgegrenzten zugewendet,

die die letzten sind, kommen bei dir zuerst.

Lass uns das ernst nehmen,

lehre uns Demut,

ermutige uns zum Dienst an denen, die dir wichtig sind.

Enzünde das Feuer deiner Liebe immer neu in uns. Amen.

Lesungen

Hesekiel 18,1-4.25-32

Und des HERRN Wort geschah zu mir:
Was habt ihr unter euch im Lande Israels für ein Sprichwort:
»Die Väter haben saure Trauben gegessen,
aber den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden«?
So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR:
Dies Sprichwort soll nicht mehr unter euch umgehen in Israel.
Denn siehe, alle Menschen gehören mir;
die Väter gehören mir so gut wie die Söhne;
jeder, der sündigt, soll sterben.

Und doch sagt ihr: »Der Herr handelt nicht recht.«
So höret nun, ihr vom Hause Israel:
Handle denn ich unrecht?
Ist's nicht vielmehr so, dass ihr unrecht handelt?
Denn wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Unrecht,
so muss er sterben; um seines Unrechts willen, das er getan hat, muss er sterben.
Wenn sich dagegen der Ungerechte abkehrt von seiner Ungerechtigkeit,
die er getan hat, und übt nun Recht und Gerechtigkeit,
der wird sein Leben erhalten.
Denn weil er es gesehen und sich bekehrt hat von allen seinen Übertretungen,
die er begangen hat, so soll er leben und nicht sterben.
Und doch sprechen die vom Hause Israel:
»Der Herr handelt nicht recht.«
Sollte ich unrecht handeln, Haus Israel?
Ist es nicht vielmehr so, dass ihr unrecht handelt?
Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel,
einen jeden nach seinem Weg, spricht Gott der HERR.
Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen,
damit ihr nicht durch sie in Schuld fallt.

Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt,
und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist.
Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel?
Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden,
spricht Gott der HERR.
Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.

Philipper 2,1-13

Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe,
ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit,
so macht meine Freude dadurch vollkommen,
dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid.
Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen,
sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst,
und ein jeder sehe nicht auf das Seine,
sondern auch auf das, was dem andern dient.

Seid so unter euch gesinnt,
wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht:
Er, der in göttlicher Gestalt war,

hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,

sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an,
ward den Menschen gleichund der Erscheinung nach als Mensch erkannt.

Er erniedrigte sich selbst

und ward gehorsam bis zum Tode,
ja zum Tode am Kreuz.

Darum hat ihn auch Gott erhöht

und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,

dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie,

die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,

und alle Zungen bekennen sollen,

dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Also, meine Lieben, – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid,
nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit – schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.
Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides,
das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Matthäus 21,23-32

Und als Jesus in den Tempel kam und lehrte,
traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten:
Aus welcher Vollmacht tust du das und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen:
Ich will euch auch eine Sache fragen;
wenn ihr mir die sagt, will ich euch auch sagen,
aus welcher Vollmacht ich das tue.
Woher war die Taufe des Johannes?
War sie vom Himmel oder von den Menschen?

Da bedachten sie's bei sich selbst und sprachen:
Sagen wir, sie war vom Himmel, so wird er zu uns sagen:
Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?
Sagen wir aber, sie war von Menschen,
so müssen wir uns vor dem Volk fürchten,
denn sie halten alle Johannes für einen Propheten.
Und sie antworteten Jesus und sprachen:
Wir wissen's nicht.
Da sprach er zu ihnen:
So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

Was meint ihr aber?
Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach:
Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg.
Er antwortete aber und sprach: Nein, ich will nicht.
Danach reute es ihn und er ging hin.
Und der Vater ging zum zweiten Sohn und sagte dasselbe.
Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin.
Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan?

Sie antworteten: Der erste.
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch:
Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr.
Denn Johannes kam zu euch und lehrte euch den rechten Weg,
und ihr glaubtet ihm nicht;
aber die Zöllner und Huren glaubten ihm.
Und obwohl ihr's saht, tatet ihr dennoch nicht Buße,
sodass ihr ihm dann auch geglaubt hättet.

Fürbittengebet

Mit Zuversicht und Vertrauen lasst und Gott anrufen

und ihn bitten:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für die Kirche in aller Welt bitten wir dich,

bereite sie zum Dienst

den Menschen zur Hilfe

und dir zur Ehre.

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für alles, was du geschaffen hast,

dass wir demütig und respektvoll damit umgehen,

bebauen und bewahren

statt zu besitzen und zu zerstören.

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für alle, die das Wort verkündigen,

um Erkenntnis und klare Worte,

um Inspiration und Phantasie.

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für alle, die sich mühen mit ihrer täglichen Arbeit,

dass sie die Früchte ihrer Arbeit sehen dürfen

und deinen Segen empfangen.

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für alle, die zusammenleben,

in Ehe und Partnerschaft,

in Wohngemeinschaften und Pflegeeinrichtungen,

in Nachbarschaften und Appartmenthäusern.

Dass das Miteinander geprägt ist von Fürsorge und Verständnis.

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Für alle, die uns am Herzen liegen

und denen wir Gottes Hilfe wünschen,

beten wir in der Stille...

... Stille ...

Wir bitten dich:

... Erhöre uns, Gott, und erbarme dich.

Alles, was uns bewegt, Gott,

befehlen wir deiner Weisheit und Führung an.

Durch Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes. Amen.

Lesepredigten

Siehe 11. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

165 Gott ist gegenwärtig

272 Ich lobe meinen Gott

Wochenlied:

342 Es ist das Heil uns kommen her

353 Jesus nimmt die Sünder an

Predigtlied:

389 Ein reines Herz, Herr, schaff in mir

390 Erneure mich, o ewigs Licht

Ausgangslied:

164 Jesu, stärke deine Kinder

408 Meinem Gott gehört die Welt

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.