28. Sonntag im Jahreskreis (9.–15. Oktober),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 28)

Einführung

Das Bild vom Gastmahl bestimmt diesen Sonntag. Schon der Prophet sieht, wie Gott am Ende der Zeit auf seinem Heiligen Berg, die seinen an einer Festtafel versammelt. Jesus erzähltd das Gleichnis vom Hausherrn, der alles vorbereitet, aber die Gäste nicht bereit findet. Auch wir sind eingeladen an den Tisch des Herrn, als Wegzehrung auf dem Weg zur himmlischen Tischgemeinschaft. Denn in seinem Hause werden wir bleiben immerdar.

Psalm 23

Der HERR ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Tagesgebet

Gott,

du bereitet vor uns einen Tisch

und lässt uns oftmals ein Leben in Fülle genießen.

Auch im dunklen Tal gehst du an unserer Seite.

Stärke uns mit Lebensbrot,

bereite uns für ein Leben mit dir,

und bewahre uns in deiner Kirche.

Durch Jesus Christus. Amen.


Lesungen

Jesaja 25,1-9

HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen.
Denn du hast Wunder getan;
deine Ratschlüsse von alters her sind treu und wahrhaftig.
Denn du hast die Stadt zum Steinhaufen gemacht,
die feste Stadt, dass sie in Trümmern liegt, die Paläste der Fremden,
dass sie nicht mehr eine Stadt seien und nie wieder aufgebaut werden.
Darum ehrt dich ein mächtiges Volk,
die Städte gewalttätiger Völker fürchten dich.
Denn du bist der Geringen Schutz gewesen,
der Armen Schutz in der Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter,
ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wüten wie ein Unwetter im Winter,
wie die Hitze in der Zeit der Dürre.
Du demütigst der Fremden Ungestüm,
wie du die Hitze brichst durch den Schatten der Wolken;
du dämpfst der Tyrannen Siegesgesang.

Und der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge
allen Völkern ein fettes Mahl machen,
ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark,
von Wein, darin keine Hefe ist.
Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen,
mit der alle Völker verhüllt sind,
und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind.
Er wird den Tod verschlingen auf ewig.
Und Gott der HERR wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen
und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen;
denn der HERR hat's gesagt.

Zu der Zeit wird man sagen:
»Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns helfe.
Das ist der HERR, auf den wir hofften;
lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.«

Philipper 4,1-9

Also, meine lieben Brüder, nach denen ich mich sehne,
meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben.
Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich,
dass sie eines Sinnes seien in dem Herrn.
Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Gefährte, steh ihnen bei;
sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft,
zusammen mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern,
deren Namen im Buch des Lebens stehen.

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!
Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen
lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht,
was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat,
sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!
Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut;
so wird der Gott des Friedens mit euch sein.

Matthäus 22,1-14

Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach:
Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.
Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu laden;
doch sie wollten nicht kommen.
Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach:
Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet,
meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles ist bereit;
kommt zur Hochzeit!
Aber sie verachteten das und gingen weg,
einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.
Einige aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie.
Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus u
nd brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an.

Dann sprach er zu seinen Knechten:
Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren's nicht wert.
Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.
Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen,
wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll.

Da ging der König hinein, sich die Gäste anzusehen,
und sah da einen Menschen,
der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm:
Freund, wie bist du hier hereingekommen
und hast doch kein hochzeitliches Gewand an?
Er aber verstummte.
Da sprach der König zu seinen Dienern:
Bindet ihm die Hände und Füße und werft ihn in die Finsternis hinaus!
Da wird Heulen und Zähneklappern sein.

Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.

Fürbittengebet

Gütiger Gott,

du führst uns auf grüne Auen und an frische Wasser,

du begleitest uns durch dunkle Täler

und Zeiten der Sorge.

So bist du unser guter Hirte.

Wir bitten dich für alle, die ihr Brot im Angesicht ihrer Feinde essen,

bewahre sie vor Verfolgung,

stärke sie, wenn sie bedrängt werden,

schaffe ihnen Recht, wenn sie bedroht werden.

Wir bitten dich...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für alle, die keinen Platz am Tisch finden,

für Obdachlose in unserer Stadt, denen das Nötigste fehlt,

für Arme, denen das Geld nicht für ein gesundes Essen reicht,

für Menschen, die anders sind als andere und darum ausgegrenzt werden.

Schenke ihnen Gemeinschaft und Auskommen

und mach uns Mut, Herzen und Türen nicht vor ihnen zu verschliessen.

Wir bitten dich...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für alle, die anderen gute Hirten sind,

für Eltern und Geschwister,

für Großeltern und Freunde,

für Lehrinnen und Erzieher,

für Ausbilder und Sozialarbeiter.

Gib ihnen Kraft, Liebe und Beständigkeit in allem, was sie tun.

Wir bitten dich...

... erhöre uns.

Wir bitten dich für Menschen, die Begleiter brauchen auf ihrem Weg durch Leben,

für Pflegebedürftige, für Kranke,

für Menschen mit besonderen Handicaps.

Wir bitten dich auch für diejenigen,

die andere darin unterstützen, ihren Alltag zu bewältigen,

für Pflegende und Ärzte,

für Seelsorgerinnen und Therapeuten.

Lass ihre Begegnungen miteinander erleuchtet sein vom Licht deiner Liebe.

Wir bitten dich...

... erhöre uns.

Lasst uns beten für alle Menschen,

die unsere Fürbitte brauchen ...

... Stille ...

Wir bitten dich ...

... erhöre uns.

Gott, du bist unser guter Hirte.

Begleite uns und alle, für die wir gebetet haben, auf dem Weg.

Durch Christ, unseren Bruder,

und durch deinen Geist des Trostes und der Kraft.

Dir sei Lob und Ehre

jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 2. Sonntag nach Trinitatis, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

133 Zieh ein zu deinen Toren

168 Du hast uns, Herr, gerufen

Wochenlied:

213 Kommt her, ihr seid geladen

274 Der Herr ist mein getreuer Hirt

Predigtlied:

225 Komm, sag es allen weiter

256 Einer ist’s, an dem wir hangen

Ausgangslied:

417 Lass die Wurzel unsers Handelns Liebe sein

418 Brich dem Hungrigen dein Brot

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.