29. Sonntag im Jahreskreis (16.–22. Oktober),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 29)
Einführung
Der Prophet Jesaja kündigt an, dass Gott den Herrscher Kyros in Dienst nehmen wird, um das Volk Gottes nach dem Exil heimzubringen in das gelobte Land. Auf die Frage der Pharisäer hin, wem die Steuern gehören, stellt Jesus die Macht des Herrschers nicht in Frage. Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, lautet seine Antwort. Aber gleichzeitig bleibt er dabei, dass wir in letzter Instanz Gott verpflichtet sind. Wie schon bei Paulus gilt unser Dienst dem lebendigen und wahren Gott.
Psalm 96,1-9(10-13)
Singet dem HERRN ein neues Lied;
singet dem HERRN, alle Welt!
Singet dem HERRN und lobet seinen Namen,
verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!
Denn der HERR ist groß und hoch zu loben,
mehr zu fürchten als alle Götter.
Denn alle Götter der Völker sind Götzen;
aber der HERR hat den Himmel gemacht.
Hoheit und Pracht sind vor ihm,
Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtum.
Ihr Völker, bringet dar dem HERRN,
bringet dar dem HERRN Ehre und Macht!
Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens,
bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
Betet an den HERRN in heiligem Schmuck;
es fürchte ihn alle Welt!
[Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König.
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht.
Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,
das Meer brause und was darinnen ist;
das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
es sollen jauchzen alle Bäume im Walde
vor dem HERRN; denn er kommt,
denn er kommt, zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit.]
Tagesgebet
Jesus Christus,
du hast uns dazu berufen,
in der Welt zu leben
und zugleich Heimat zu haben in deinem Reich.
Nicht immer ist es einfach, diese Spannung auszuhalten
und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Hilf uns zu unterscheiden
was den Herrschern dieser Welt gehört und was dir gehört,
und hilf uns daran festzuhalten,
dass du der wahre und lebendige Gott bist. Amen.
Lesungen
Jesaja 45,1-7
So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus,
den ich bei seiner rechten Hand ergriff,
dass ich Völker vor ihm unterwerfe und Königen das Schwert abgürte,
damit vor ihm Türen geöffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben:
Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen,
ich will die ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen
und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode,
damit du erkennst, dass ich der HERR bin,
der dich beim Namen ruft, der Gott Israels.
Um Jakobs, meines Knechts,
und um Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen
und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest.
Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir.
Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest,
damit man erfahre in Ost und West, dass außer mir nichts ist.
Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr,
der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis,
der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.
1. Thessalonicher 1,1-10
Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde in Thessalonich in Gott,
dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus:
Gnade sei mit euch und Friede!
Wir danken Gott allezeit für euch alle und gedenken euer in unserm Gebet
und denken ohne Unterlass vor Gott, unserm Vater,
an euer Werk im Glauben und an eure Arbeit in der Liebe
und an eure Geduld in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus.
Liebe Brüder, von Gott geliebt, wir wissen, dass ihr erwählt seid;
denn unsere Predigt des Evangeliums kam zu euch nicht allein im Wort,
sondern auch in der Kraft und in dem Heiligen Geist und in großer Gewissheit.
Ihr wisst ja, wie wir uns unter euch verhalten haben um euretwillen.
Und ihr seid unserm Beispiel gefolgt und dem des Herrn
und habt das Wort aufgenommen
in großer Bedrängnis mit Freuden im Heiligen Geist,
sodass ihr ein Vorbild geworden seid
für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja.
Denn von euch aus ist das Wort des Herrn erschollen
nicht allein in Mazedonien und Achaja,
sondern an allen Orten ist euer Glaube an Gott bekannt geworden,
sodass wir es nicht nötig haben, etwas darüber zu sagen.
Denn sie selbst berichten von uns,
welchen Eingang wir bei euch gefunden haben
und wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern,
zu dienen dem lebendigen und wahren Gott
und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel,
den er auferweckt hat von den Toten, Jesus,
der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.
Matthäus 22,15-22
Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat,
wie sie Jesus in seinen Worten fangen könnten;
und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes.
Die sprachen: Meister, wir wissen,
dass du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand;
denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen.
Darum sage uns, was meinst du:
Ist's recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?
Als nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er:
Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?
Zeigt mir die Steuermünze!
Und sie reichten ihm einen Silbergroschen.
Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das?
Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers.
Da sprach er zu ihnen:
So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.
Fürbittengebet
Lebendiger Gott,
Herrscher und Heiland der Welt,
wir kommen zu dir mit unserem Gebet.
Stärke deine Kirche,
dass wir alle dir treu dienen,
mit unseren Gaben und Möglichkeiten.
Wir bitten dich...
... Herr, erbarme dich.
Ermutige uns, deine Schöpfergaben zu teilen,
Essen und Trinken, Begabungen und Lebensmöglichkeiten.
Hilf uns im Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu mehr Weisheit zu finden,
dass wir von deiner Schöpfung leben, aber nicht auf ihre Kosten.
Wir bitten dich...
... Herr, erbarme dich.
Befähige uns deinen Frieden weiterzugeben,
einzutreten für Recht und Gerechtigkeit,
hier in unserem Land einzustehen, für die,
die als Flüchtlinge Schutz und Heimat suchen,
einzutreten für Menschen, die missbraucht werden,
unseren Mund aufzutun für die, die fast verstummt sind.
Wir bitten dich...
... Herr, erbarme dich.
Lege uns Worte der Hilfe in den Mund,
dass unsere Kranken gestärkt werden und Hoffnung schöpfen,
dass ein heilendes Wort erklingt überall, wo Verletzung ist,
dass deine Hoffnung laut wird, wo Zweifel und Angst herrschen.
Wir bitten dich...
... Herr, erbarme dich.
In der Stille beten wir für Menschen in Trauer
und Menschen, die deine Nähe brauchen.
... Stille ...
Wir bitten dich...
... Herr, erbarme dich.
Deiner Güte und Treue vertrauen wir uns an, Gott.
Rette und erhalte uns
durch Jesus Christus,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lesepredigten
Siehe 23. Sonntag nach Trinitatis, Reihe I.
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
276 Ich will, solang ich lebe
327 Wunderbarer König
Wochenlied:
326 Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut
410 Christus, das Licht der Welt
Predigtlied:
123 Jesus Christus herrscht als König
331 Großer Gott, wir loben dich
Ausgangslied:
269 Christus ist König, jubelt laut
317 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.