15. Sonntag im Jahreskreis (10.-16. Juli),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 15)

Einführung

Gottes Wort ist wie die Saat auf dem Feld. Manches fällt auf fruchtbaren Boden und manches verdorrt. Die Worte des Propheten Jesaja stärken die Zuversicht, dass das Wort Gottes seinen Weg findet, dass gelingen wird, wozu Gott es sendet. Das kann uns die Sorge nehmen, ob unsere Bemühungen um Verkündigung und Mission erfolgreich sind. Denn es ist Gottes Sorge allein, seine Sendung zu erfüllen, er ist der Herr der Saat und wir die Knechte auf seinem Acker.

Paulus schreibt in der Epistel davon, wie die Saat der Taufe in unserem Leben wächst und Früchte trägt.

Psalm 65,(2-9)10-14*

[Gott, man lobt dich in der Stille zu Zion,

und dir hält man Gelübde.

Du erhörst Gebet;

darum kommt alles Fleisch zu dir.

Unsre Missetat drückt uns hart;

du wollest unsre Sünde vergeben.

Wohl dem, den du erwählst und zu dir lässest,

dass er in deinen Vorhöfen wohne; der hat reichen Trost von deinem Hause, deinem heiligen Tempel.

Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil,

der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer;

der du die Berge festsetzest in deiner Kraft

und gerüstet bist mit Macht;

der du stillst das Brausen des Meeres,

das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker,

dass sich entsetzen, die an den Enden wohnen, vor deinen Zeichen.

Du machst fröhlich, was da lebet im Osten wie im Westen.]

Du suchst das Land heim und bewässerst es /
und machst es sehr reich;

Gottes Brünnlein hat Wasser die Fülle.
Du lässest ihr Getreide gut geraten; denn so baust du das Land.

Du tränkst seine Furchen und feuchtest seine Schollen;

mit Regen machst du es weich und segnest sein Gewächs.

Du krönst das Jahr mit deinem Gut,

und deine Fußtapfen triefen von Segen.

Es triefen auch die Auen in der Steppe,

und die Hügel sind erfüllt mit Jubel.

Die Anger sind voller Schafe, /
und die Auen stehen dick mit Korn,

dass man jauchzet und singet.

Tagesgebet

Gütiger Gott,

dein Wort ist wie Regen, der das Land feuchtet,

wie die Kraft der Sonne, der die Saat wachsen lässt.

Wie die Saat bestimmt ist Frucht zu bringen

Lässt du dein Wort Frucht tragen in deiner Gemeinde.

Wir dürfen daran teilhaben,

du füllst uns die Hände.

Dafür preisen wir dich mit allen,

die du berufen hast, dein Volk zu sein.

Dir sei Ehre in Ewigkeit. Amen

Lesungen

Jesaja 55,1-13

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser!
Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst!
Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist,
und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?
Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.
Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir!
Höret, so werdet ihr leben!
Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen,
euch die beständigen Gnaden Davids zu geben.
Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt,
zum Fürsten für sie und zum Gebieter.
Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst,
und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen,
deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

Suchet den HERRN, solange er zu finden ist;
ruft ihn an, solange er nahe ist.
Der Gottlose lasse von seinem Wege
und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN,
so wird er sich seiner erbarmen,
und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde,
so sind auch meine Wege höher als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken.

Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt
und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde u
nd macht sie fruchtbar und lässt wachsen,
dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen,
so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein:
Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen,
sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.

Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen
und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.
Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln.
Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen,
das nicht vergehen wird.

Römer 8,1-11

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus,
hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Denn was dem Gesetz unmöglich war,
weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott:
Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches
und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch,
damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde,
die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist.

Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt;
die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt.
Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod,
und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.
Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott,
weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist;
denn es vermag's auch nicht.
Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.
Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich,
wenn denn Gottes Geist in euch wohnt.
Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Wenn aber Christus in euch ist,
so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen,
der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.
Wenn nun der Geist dessen,
der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt,
so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat,
auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Matthäus 13,1-9.18-23

An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an den See.
Und es versammelte sich eine große Menge bei ihm,
sodass er in ein Boot stieg und sich setzte, und alles Volk stand am Ufer.
Und er redete vieles zu ihnen in Gleichnissen und sprach:

Siehe, es ging ein Sämann aus zu säen.
Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg;
da kamen die Vögel und fraßen's auf.
Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte,
und ging bald auf, weil es keine tiefe Erde hatte.
Als aber die Sonne aufging, verwelkte es,
und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
Einiges fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen empor und erstickten's.
Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht,
einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.
Wer Ohren hat, der höre!

So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann:
Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht,
so kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist;
das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist.
Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist,
der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt;
aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch;
wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen,
so fällt er gleich ab.
Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört,
und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort,
und er bringt keine Frucht.
Bei dem aber auf gutes Land gesät ist,
das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt;
und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach.

Fürbittengebet

Gütiger Gott,

wie ein warmer Regen

tränkst du unser Leben mit deiner Güte.

Wir bitten dich für Menschen, die deinen Ruf gehört haben,

lass sie reichlich Frucht tragen,

dass andere von ihrer Frucht zehren

und das Lebensbrot finden.

Wir rufen zu dir...

... komm zu uns mit deiner lebenspendenden Güte.

Wir bitten dich für Menschen, Tiere und Pflanzen,

die durch Umweltzerstörung ihren Lebensraum verloren haben.

Für alles Leben, dass entwurzelt und verletzt ist.

Wir rufen zu dir...

... komm zu uns mit deiner lebenspendenden Güte.

Wir bitten dich für Schüler und Lehrer,

für Menschen in Ausbildung und ihre Ausbilder,

für Studenten und Lehrende,

lass sie nicht nur Wissen, sondern auch Weisheit gewinnen.

Hilf ihnen ihre Berufung zu finden

und zeige ihnen wie sie mit ihren Gaben den Menschen dienen können.

Wir rufen zu dir...

... komm zu uns mit deiner lebenspendenden Güte.

Wir bitten dich für Menschen, die anderen in Notsituationen beistehen,

für Pflegende und Ärzte,

für Sanitäter und Polizistinnen,

für Sozialarbeiterinnen und Therapeuten,

schenke ihnen die Kraft, die sie für ihren Dienst brauchen.

Wir rufen zu dir...

... komm zu uns mit deiner lebenspendenden Güte.

Wir bitten dich für deine Gemeinde,

lass sie ein Ort sein,

an dem Suchende Antwort finden,

an dem Verwirrte Heimat finden,

an dem Fröhliche ihre Freude teilen können,

an dem Menschen in und mit dir das Leben feiern.

Gott, du schenkst uns Leben in all seiner Vielfalt,

bist mit uns in Regen und Sonnenschein.

Wir wissen und unsere Bitten bei dir geborgen.

Dafür danken wir dir. Amen.

Lesepredigten

Der Evangeliumstext kommt im deutschen Lektionar nicht vor. Die Epistellesung kommt am Pfingstsonntag, Reihe VI vor, aber der Jahreskontext ist anders. Die allttestamentliche Lesung kommt am 2. Sonntag nach Trinitatis, Reihe V vor. Am besten wäre vielleicht die parallele Evangeliumsstelle aus Lukas, siehe Sexagesimae, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

166 Tut mir auf die schöne Pforte

304 Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich

Wochenlied:

280 Es wolle Gott uns gnädig sein

502 Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Predigtlied:

98 Korn, das in die Erde

196 Herr, für dein Wort sei hochgepreist

Ausgangslied:

258 Zieht in Frieden eure Pfade

418 Brich dem Hungrigen dein Brot

*Andere Verszählung als im NRSV

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de

Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.