6. Sonntag der Osterzeit, Jahrgang A
(Sixth Sunday of Easter)
Einführung
Jesus lässt die, die ihm nachfolgen, nicht allein zurück. Er verspricht seinen Geist zu senden, einen Tröster, der seine Jünger die Wahrheit lehren wird. So weht an diesem Sonntag schon ein Hauch des Geistes von Pfingsten. Begabt mit Jesu Geist werden wir selbst zu Tröstern. Begabt mit seinem Geist können wir andere auf seine Gegenwart in der Welt hinweisen, wie Paulus den Athenern ihren Tempel des unbekannten Gottes gedeutet hat als Ort, an dem sie die Gerechtigkeit Gottes kennenlernen können und den Gottessohn, der dem Tod die Macht genommen hat.
Psalm 66,8-20
Lobet, ihr Völker, unsern Gott,
lasst seinen Ruhm weit erschallen,
der unsre Seelen am Leben erhält
und lässt unsere Füße nicht gleiten.
Denn, Gott, du hast uns geprüft und geläutert,
wie das Silber geläutert wird;
du hast uns in den Turm werfen lassen,
du hast auf unsern Rücken eine Last gelegt,
du hast Menschen über unser Haupt kommen lassen, /
wir sind in Feuer und Wasser geraten.
Aber du hast uns herausgeführt und uns erquickt.
Darum will ich in dein Haus gehen mit Brandopfern
und dir meine Gelübde erfüllen,
wie ich meine Lippen aufgetan habe
und mein Mund geredet hat in meiner Not.
Ich will dir Brandopfer bringen von fetten Schafen /
mit dem Opferrauch von Widdern;
ich will opfern Rinder mit Böcken.
Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet;
ich will erzählen, was er an mir getan hat.
Zu ihm rief ich mit meinem Munde
und pries ihn mit meiner Zunge.
Wenn ich Unrechtes vorgehabt hätte in meinem Herzen,
so hätte der Herr nicht gehört.
Aber Gott hat mich erhört
und gemerkt auf mein Flehen.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
noch seine Güte von mir wendet.
Tagesgebet
Gott,
Geist der Wahrheit,
Kraft des Trostes.
Lass deinen Geist unter uns wohnen,
so wie Christus es verheißen hat.
Dass wir Frieden finden für unsere Seele
Und Hoffnung für unsere Herzen.
Erhalte uns in deiner Liebe. Amen.
Lesungen
Apostelgeschichte 17,22-31
Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach:
Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt.
Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar,
auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott.
Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.
Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist,
er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln,
die mit Händen gemacht sind.
Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt.
Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht,
damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen,
und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen
und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,
damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten;
und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.
Denn in ihm leben, weben und sind wir;
wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.
Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen,
die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern,
durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.
Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen;
nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun.
Denn er hat einen Tag festgesetzt,
an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann,
den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten,
indem er ihn von den Toten auferweckt hat.
1. Petrus 3,13-22
Wer ist's, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert?
Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig.
Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht;
heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen.
Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist,
und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen,
damit die, die euch verleumden, zuschanden werden,
wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen.
Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist,
dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen.
Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten,
der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte,
und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis,
die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs,
als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen,
gerettet wurden durchs Wasser hindurch.
Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet.
Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen,
sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, welcher ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel,
und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte.
Johannes 14,15-21
Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben,
dass er bei euch sei in Ewigkeit:
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann,
denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht.
Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.
Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen.
Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe und ihr sollt auch leben.
An jenem Tage werdet ihr erkennen,
dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.
Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt.
Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden,
und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Fürbittengebet
Gott,
dein Geist ist eine Quelle des Trostes und der Kraft,
wir kommen zu dir, mit dem was uns bewegt,
danken dir für deine Gegenwart
und bitten dich um deinen Beistand.
Geist des Schöpfers,
belebe die Natur, wo sie durch Unvernunft und Unachtsamkeit verletzt ist,
lass Wasser gesunden und Böden wieder fruchtbar werden,
lass bedrohte Tierarten Schutz finden,
dass kommende Generationen sich am Reichtum deiner Schöpfung freuen können.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Geist des Friedens,
lass deine Kraft gross werden unter Menschen und Völkern.
Dass Feinde einander die Hand reichen,
dass Gewalt und Ungerechtigkeit ein Ende nehmen,
dass Versöhnung neue Lebensräume eröffnet.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Geist der Zuversicht und der Stärke,
wir bitten dich für Menschen in Not,
denen das Nötigste zum Leben fehlt,
die nicht wissen, wie es morgen weitergehen soll.
Sei mit ihnen und stelle ihnen Menschen an die Seite,
die ihnen aufhelfen.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Geist des Lebens,
wir bitten dich für jene, die trauern um einen lieben Menschen,
für jene, die hadern mit ihrem Leben und verpassten Chancen,
für jene, die unter Depressionen leiden.
Wir rufen zu dir ...
... Herr, erbarme dich.
Geist der Liebe und des Trostes,
sei mit uns und allen, die sich nach deiner Nähe sehnen,
Nimm dich aller an, für die wir bitten,
durch Jesus Christus, unsern Retter. Amen.
Lesepredigten
Siehe 6. Sonntag nach Ostern, Reihe V
Liedvorschläge (EG)
Eingangslied:
123 Jesus Christus herrscht als König
108 Mit Freuden zart zu dieser Fahrt
Wochenlied:
133 Zieh ein zu deinen Toren
136 O komm, du Geist der Wahrheit
Predigtlied:
129 Freut euch, ihr Christen alle
115 Jesus lebt, mit ihm auch ich
Ausgangslied:
269 Christus ist König, jubelt laut
252 Jesu, der du bist alleine
Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.