19. Sonntag im Jahreskreis (7. – 13. August),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 19)

Einführung

Zweifel sind ein Teil des Glaubenslebens. Auch die Großen in der Bibel wie Elia und Petrus sind nicht davor gefeit. Aber Gott stellt die Verbindung wieder her zu dem, der sich nach ihm sehnt. So, wie Jesus die Hand ausstreckt zu Petrus und ihn aus dem Wasser zieht. Wir sind darauf angewiesen, das gute Wort Gottes zu hören. Immer wieder, damit wir Gewissheit finden, dass Gott nahe ist allen, die ihn fürchten. Dann werden die Zweifel nicht die Oberhand gewinnen.

Psalm 85,9-14 *

Könnte ich doch hören, was Gott der HERR redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
damit sie nicht in Torheit geraten.

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,

dass in unserm Lande Ehre wohne;

dass Güte und Treue einander begegnen,

Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

dass Treue auf der Erde wachse

und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

dass uns auch der HERR Gutes tue

und unser Land seine Frucht gebe;

dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe

und seinen Schritten folge.

Tagesgebet

Gott,

wir suchen deine Nähe

und sind froh, dass du dich finden lässt von dem, der dich sucht.

Hauch uns an mit deinem Geist,

entzünde uns mit deinem Feuer,

Erfrische uns wie ein kräftiger Wind.

Dass wir voll Zuversicht und Gewissheit

deinen Weg gehen.

Durch Christus unsern Herrn. Amen.

Lesungen

1. Kön 19,9-18

Und Elia kam dort in eine Höhle und blieb dort über Nacht.
Und siehe, das Wort des HERRN kam zu ihm:
Was machst du hier, Elia?
Er sprach: Ich habe geeifert für den HERRN, den Gott Zebaoth;
denn Israel hat deinen Bund verlassen und deine Altäre zerbrochen u
nd deine Propheten mit dem Schwert getötet und ich bin allein übrig geblieben,
und sie trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen.

Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den HERRN!
Und siehe, der HERR wird vorübergehen.
Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach,
kam vor dem HERRN her;
der HERR aber war nicht im Winde.
Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben;
aber der HERR war nicht im Erdbeben.
Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer;
aber der HERR war nicht im Feuer.
Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.
Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel
und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle.

Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach:
Was hast du hier zu tun, Elia?
Er sprach: Ich habe für den HERRN, den Gott Zebaoth, geeifert;
denn Israel hat deinen Bund verlassen, deine Altäre zerbrochen,
deine Propheten mit dem Schwert getötet und ich bin allein übrig geblieben,
und sie trachten danach, dass sie mir das Leben nehmen.
Aber der HERR sprach zu ihm:
Geh wieder deines Weges durch die Wüste nach Damaskus
und geh hinein und salbe Hasaël zum König über Aram
und Jehu, den Sohn Nimschis, zum König über Israel
und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola zum Propheten an deiner statt.
Und es soll geschehen:
Wer dem Schwert Hasaëls entrinnt, den soll Jehu töten,
und wer dem Schwert Jehus entrinnt, den soll Elisa töten.
Und ich will übrig lassen siebentausend in Israel,
alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal,
und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat.

Römer 10,5-15

Mose nämlich schreibt von der Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt (3.Mose 18,5): »Der Mensch, der das tut, wird dadurch leben.«
Aber die Gerechtigkeit aus dem Glauben spricht so (5.Mose 30,11-14):
»Sprich nicht in deinem Herzen: Wer will hinauf gen Himmel fahren?«
– nämlich um Christus herabzuholen –,
oder: »Wer will hinab in die Tiefe fahren?«
– nämlich um Christus von den Toten heraufzuholen –,
sondern was sagt sie?
»Das Wort ist dir nahe, in deinem Munde und in deinem Herzen.«
Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen.

Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist,
und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat,
so wirst du gerettet.
Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht;
und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.
Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16):
»Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«
Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen;
es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.
Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« (Joel 3,5).

Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben?
Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?
Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?
Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden?
Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7):
»Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«

Matthäus 14,22-33

Und alsbald trieb Jesus seine Jünger,
in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren,
bis er das Volk gehen ließe.
Und als er das Volk hatte gehen lassen,
stieg er allein auf einen Berg, um zu beten.
Und am Abend war er dort allein.
Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen;
denn der Wind stand ihm entgegen.

Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen:
Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.
Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach:
Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!

Petrus aber antwortete ihm und sprach:
Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
Und er sprach: Komm her!
Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.
Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie:
Herr, hilf mir!
Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm:
Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Und sie traten in das Boot und der Wind legte sich.
Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen:
Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!

Fürbittengebet

Gott,

du bist treu und deine Barmherzigkeit hat kein Ende.

Du hast uns bis heute den Glauben bewahrt,

dafür danken wir dir.

Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten,

die deine Güte verkünden.

Lass deine Kirche ein Ort der Liebe und Güte sein,

dass Menschen dort Heimat und Zuflucht finden.

Segne die Arbeit aller, die sich bemühen,

den Menschen in deinem Namen zu dienen.

Wir rufen du dir...

... Herr, erhöre uns.

Du hast uns Meere und Länder gegeben,

fruchtbare Böden und Bodenschätze,

dass alle leben können und satt werden.

Hilf uns deine Gabe zu teilen,

damit Gerechtigkeit und Friede sich küssen.

Wir rufen du dir...

... Herr, erhöre uns.

Wir bitten dich für Flüchtlinge

Und alle Menschen, die sich verstecken müssen,

wir bitten dich für Menschen, die Angst haben,

Menschen, die Verfolgung leiden.

Umkleide sie mit dem schützenden Mantel deiner Liebe.

Wir rufen du dir...

... Herr, erhöre uns.

Wir bitten dich für Familien

und Menschen, die in Partnerschaft leben.

Schenke Versöhnung im Streit,

Offenheit, wenn Entfremdung droht,

Mitgefühl und Liebe, wenn es darum geht einander durchs Leben zu begleiten.

Wir rufen du dir...

... Herr, erhöre uns.

In der Stille beten wir für Menschen,

die dich suchen und die deine Näher brauchen.

... Stille ...

Wir rufen du dir...

... Herr, erhöre uns.

In deine Hände befehlen wir alle, für die wir gebetet haben.

Sei ihr guter Hirte und bewahre auch uns auf dem Weg durchs Leben.

Denn in der Einheit mit Christus und dem Heiligen Geist

bist du es, der uns trägt und erhält.

Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 4. Sonntag nach Epiphanias, Reihe III.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

324 Ich singe dir mit Herz und Mund

440 All Morgen ist ganz frisch und neu

Wochenlied:

244 Wach auf, wach auf, ’s ist hohe Zeit

361 Befiehl du deine Wege

Predigtlied:

346 Such, wer da will, ein ander Ziel

351 Ist Gott für mich, so trete

Ausgangslied:

503 Geh aus, mein Herz, und suche Freud

391 Jesu, geh voran

*Andere Verszählung als im NRSV

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.