17. Sonntag im Jahreskreis (24.-30. Juli),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 17)

Einführung

Fünf Vergleiche für das Gottesreich bestimmen das Evangelium: Das Gleichnis vom Senfkorn und  vom Sauerteig, die Bildworte vom Schatz im Acker und der kostbaren Perle. Schließlich das Gleichnis vom Fischnetz, das zugleich angesichts des Endgerichts eindringlich warnt, die Botschaft des Evangliums zu ergreifen. Paulus ermuntert demgegenüber, dass nichts uns scheiden kann von der Liebe Gottes und wir deshalb weder hier auf Erden noch angesichts des Endes verzweifeln müssen. Der Psalm gibt der Hoffnung Ausdruck, dass sich diese göttliche Weisheit für uns erschliesst, wie sie schon Salomon erbeten hat, um die Aufgaben zu bewältigen, die Gott ihm aufgegeben hat.

Psalm 119,129-136

Deine Mahnungen sind Wunderwerke;

darum hält sie meine Seele.

Wenn dein Wort offenbar wird, so erfreut es

und macht klug die Unverständigen.

Ich tue meinen Mund weit auf und lechze,

denn mich verlangt nach deinen Geboten.

Wende dich zu mir und sei mir gnädig,

wie du pflegst zu tun denen, die deinen Namen lieben.

Lass meinen Gang in deinem Wort fest sein

und lass kein Unrecht über mich herrschen.

Erlöse mich von der Bedrückung durch Menschen,

so will ich halten deine Befehle.

Lass dein Antlitz leuchten über deinen Knecht,

und lehre mich deine Gebote.

Meine Augen fließen von Tränen,

weil man dein Gesetz nicht hält.

Tagesgebet

Gott, unendliche Weisheit,

jeden Tag begegnen uns Spuren deiner Gegenwart,

verborgen in der Welt wächst dein Reich.

Öffne uns die Augen,

dass wir Eingang finden in dein Reich.

Schenke uns Einsicht und Weisheit,

dass wir schon jetzt danach leben.

Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

1. Könige 3,5-12

Der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts und Gott sprach:
Bitte, was ich dir geben soll!
Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht,
große Barmherzigkeit getan,
wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit
und mit aufrichtigem Herzen vor dir,
und hast ihm auch die große Barmherzigkeit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben,
der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist.
Nun, HERR, mein Gott,
du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt.
Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein.
Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast,
einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben,
damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.
Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?

Das gefiel dem Herrn gut, dass Salomo darum bat.
Und Gott sprach zu ihm:
Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben
noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod,
sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten,
siehe, so tue ich nach deinen Worten.
Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz,
sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird.

Römer 8,26-39

Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf.
Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt;
sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.
Der aber die Herzen erforscht, der weiß,
worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist;
denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.
Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt,
dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes,
damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen;
die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht;
die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.

Was wollen wir nun hierzu sagen?
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat,
sondern hat ihn für uns alle dahingegeben
– wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen?
Gott ist hier, der gerecht macht.
Wer will verdammen?
Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist,
der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.

Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?
Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Wie geschrieben steht (Psalm 44,23):
»Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag;
wir sind geachtet wie Schlachtschafe.«

Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann
von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Matthäus 13,31-33.44-52

Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach:
Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn,
das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte;
das ist das kleinste unter allen Samenkörnern;
wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum,
sodass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.

Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen:
Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig,
den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte,
bis es ganz durchsäuert war.

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker,
den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin
und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin
und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Wiederum gleicht das Himmelreich einem Netz,
das ins Meer geworfen ist und Fische aller Art fängt.
Wenn es aber voll ist, ziehen sie es heraus an das Ufer,
setzen sich und lesen die guten in Gefäße zusammen,
aber die schlechten werfen sie weg.
So wird es auch am Ende der Welt gehen:
Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden
und werden sie in den Feuerofen werfen;
da wird Heulen und Zähneklappern sein.

Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
Da sprach er: Darum gleicht jeder Schriftgelehrte,
der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausvater,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

Fürbittengebet

Gott, Schöpfer der Liebe,

schon lange und manchmal unbemerkt

wächst dein Reich in dieser Welt.

Zu hast uns zu Bürgerinnen und Hausgenossen gemacht in diesem Reich,

du meinst es gut mit unserem Leben und der Welt.

Darum kommen wir zu dir und bitten dich:

Für alle denen die Hoffnung verloren scheint,

die dich verzweifelt suchen,

denen ihr eigener Kleinglauben zu schaffen macht.

Lass sie teilhaben am Geheimnis des Senfkorns,

das wächst groß wie ein Baum,

Dass sie in seinem Schatten Ruhe und Zuversicht finden.

Wir bitten dich...

... lass uns deine Wunder sehen.

Für alle die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit,

für Frauen, die Gewalt erfahren und unterdrückt werden,

für Kinder, denen die Kindheit geraubt wird,

für Menschen, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden.

Lass Recht und Gerechtigkeit gleich einem Sauerteig die Welt durchdringen,

dass ihre Not ein Ende findet.

Wir bitten dich...

... lass uns deine Wunder sehen.

Du hast deiner Kirche den Schatz des Evangeliums geschenkt,

damit wir ihn teilen und anderen erzählen von deinem lebenspendenden Wort.

Öffne uns Herzen und Hände, dass wir in Wort deine Liebe bezeugen,

Nimm uns die Angst unsere Türen zu öffnen,

damit deine Liebe alle Menschen erreicht.

Wir bitten dich...

... lass uns deine Wunder sehen.

In der Taufe hast du den Glauben wie eine Perle in uns hineingelegt.

Sei mit allen neu Getauften, sei mit unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden,

Dass sie den Glanz der Perle entdecken

als Quelle und Weg zu einem glücklichen Leben.

Wir bitten dich...

... lass uns deine Wunder sehen.

In der Stille beten wir für Menschen, die wir deiner Liebe anbefehlen:

... Stille ...

Wir bitten dich...

... lass uns deine Wunder sehen.

Gott der Liebe und des Lebens,

nimm dich unserer Bitten an,

und bewahre uns auf dem Weg, der zum Leben führt.

Durch Christus, unseren Retter. Amen.

Lesepredigten

Der Evangeliumstext kommt teilweise am 9. Sonntag nach Trinitatis, Reihe V, vor.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

446 Wach auf, mein Herz, und singe

409 Gott liebt diese Welt

Wochenlied:

302 Du meine Seele, singe

497 Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun

Predigtlied:

195 Allein auf Gottes Wort will ich

473 Mein schönste Zier und Kleinod ist

Ausgangslied:

320 Nun laßt uns Gott dem Herren

324 Ich singe dir mit Herz und Mund

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de

Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.