25. Sonntag im Jahreskreis (18. – 24. September),
Jahrgang A
(Time after Pentecost: Lectionary 25)

Einführung

Gott freut sich über jeden der umkehrt zum Leben. Darum muss Jona lernen, dass Gott nicht nachtragend ist und nicht hadert, sondern sich um der Menschen willen nach Leben sehnt, weil er selbst Leben ist. Auch bei den Arbeitern im Weinberg zählt allein, dass jeder bekommt, was er für diesen Tag braucht: Den Tageslohn von einem Silbergroschen. Denn: Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.

Psalm 145,1-8

Ich will dich erheben, mein Gott, du König,

und deinen Namen loben immer und ewiglich.

Ich will dich täglich loben

und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.

Der HERR ist groß und sehr zu loben,

und seine Größe ist unausforschlich.

Kindeskinder werden deine Werke preisen

und deine gewaltigen Taten verkündigen.

Sie sollen reden von deiner hohen, herrlichen Pracht

und deinen Wundern nachsinnen;

sie sollen reden von deinen mächtigen Taten

und erzählen von deiner Herrlichkeit;

sie sollen preisen deine große Güte

und deine Gerechtigkeit rühmen.

Gnädig und barmherzig ist der HERR,

geduldig und von großer Güte.

Tagesgebet

Allmächtiger, ewiger Gott,

du rufst uns zur Umkehr,

du lädst ein in deine Nähe, damit Menschen aufleben.

Auf dich können wir uns verlassen,

und müssen darum keine Sorge haben,

wenn wir uns selbst schwach fühlen.

Erfülle uns mit deiner Lebenskraft,

lass uns teilhaben an deiner Fülle.

Denn du bist Leben und Licht,

jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Lesungen

Jona 3,10-4,11

Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege,
reute ihn das Übel, das er ihnen angekündigt hatte, und tat's nicht.

Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig
und betete zum HERRN und sprach:
Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war,
weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte;
denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig,
langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.
So nimm nun, HERR, meine Seele von mir;
denn ich möchte lieber tot sein als leben.
Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst?

Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder
und machte sich dort eine Hütte;
darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe,

was der Stadt widerfahren würde.
Gott der HERR aber ließ eine Staude wachsen;
die wuchs über Jona, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt
und ihm hülfe von seinem Unmut.
Und Jona freute sich sehr über die Staude.

Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach,
ließ Gott einen Wurm kommen;
der stach die Staude, dass sie verdorrte.
Als aber die Sonne aufgegangen war, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen,
und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde.
Da wünschte er sich den Tod und sprach:
Ich möchte lieber tot sein als leben.

Da sprach Gott zu Jona:
Meinst du, dass du mit Recht zürnst um der Staude willen?
Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod.
Und der HERR sprach:
Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast,
hast sie auch nicht aufgezogen,
die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb,
und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt,
in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind,
die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?

Philipper 1,21-30

Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.

Wenn ich aber weiterleben soll im Fleisch,
so dient mir das dazu, mehr Frucht zu schaffen;
und so weiß ich nicht, was ich wählen soll.
Denn es setzt mir beides hart zu:
Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein,
was auch viel besser wäre;
aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.
Und in solcher Zuversicht weiß ich,
dass ich bleiben und bei euch allen sein werde,
euch zur Förderung und zur Freude im Glauben,
damit euer Rühmen in Christus Jesus größer werde durch mich,
wenn ich wieder zu euch komme.

Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi,
damit – ob ich komme und euch sehe oder abwesend von euch höre –
ihr in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft
für den Glauben des Evangeliums
und euch in keinem Stück erschrecken lasst von den Widersachern,
was ihnen ein Anzeichen der Verdammnis ist,
euch aber der Seligkeit, und das von Gott.
Denn euch ist es gegeben um Christi willen, nicht allein an ihn zu glauben,
sondern auch um seinetwillen zu leiden,
habt ihr doch denselben Kampf,
den ihr an mir gesehen habt und nun von mir hört.

Matthäus 20,1-16

Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn,
der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen.
Und als er mit den Arbeitern einig wurde über einen Silbergroschen als Tagelohn,
sandte er sie in seinen Weinberg.

Und er ging aus um die dritte Stunde
und sah andere müßig auf dem Markt stehen und sprach zu ihnen:
Geht ihr auch hin in den Weinberg; ich will euch geben, was recht ist.
Und sie gingen hin. Abermals ging er aus um die sechste
und um die neunte Stunde und tat dasselbe.
Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere und sprach zu ihnen:
Was steht ihr den ganzen Tag müßig da?
Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt.
Er sprach zu ihnen: Geht ihr auch hin in den Weinberg.

Als es nun Abend wurde,
sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter:
Ruf die Arbeiter und gib ihnen den Lohn
und fang an bei den letzten bis zu den ersten.
Da kamen, die um die elfte Stunde eingestellt waren,
und jeder empfing seinen Silbergroschen.
Als aber die Ersten kamen, meinten sie,
sie würden mehr empfangen;
und auch sie empfingen ein jeder seinen Silbergroschen.
Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn
und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet,
doch du hast sie uns gleichgestellt,
die wir des Tages Last und Hitze getragen haben.

Er antwortete aber und sagte zu einem von ihnen:
Mein Freund, ich tu dir nicht Unrecht.
Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen?
Nimm, was dein ist, und geh!
Ich will aber diesem Letzten dasselbe geben wie dir.
Oder habe ich nicht Macht zu tun, was ich will, mit dem, was mein ist?
Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin?

So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.

Fürbittengebet

Gütiger Gott,

Himmel und Erde hast du geschaffen,

groß sind deine Werke.

Trotzdem denkst du an einen jeden von uns,

unsere Alltagsfreuden und –sorgen sind dir nicht verborgen.

Lass deine Kirche das Lob deiner Herrlichkeit singen,

dass deine Taten bekannt werden in der Welt.

Lass deine Kirche deine Liebe bezeugen

und fröhlich allen Menschen dienen.

Lass deine Kirche dein Wort verkünden

in klaren und verständlichen Worten.

Wir bitten dich...

... Herr, erhöre uns.

In der Schönheit der Schöpfung

erkennen wir die Größe deiner Wunder.

Lass Ehrfurcht und Achtsamkeit unser Handeln bestimmen

im Umgang mit allem, was lebt.

Wir bitten dich...

... Herr, erhöre uns.

Lass die Nationen der Welt

das Lied anstimmen der Freiheit und Gerechtigkeit.

Lass die Sehnsucht nach Frieden groß werden,

dass die Menschen zusammenarbeiten

und über Grenzen hinweg zu Verständigung finden.

Wir bitten dich...

... Herr, erhöre uns.

Lass Heilung finden,

die leiden und krank sind.

Lass Mut finden,

die gefangen sind in Ängsten,

lass Gemeinschaft finden,

die sich verlieren in Einsamkeit.

Wir bitten dich...

... Herr, erhöre uns.

In der Stille bitten wir dich für Menschen,

die wir deiner Liebe anvertrauen ...

... Stille ...

Wir bitten dich...

... Herr, erhöre uns.

Wir vertrauen deiner Güte und Treue, Gott.

Nimm dich unserer Bitten an

Durch Christus unseren Retter,

der mit dir und dem Heiligen Geist

lebt und Leben schafft

von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesepredigten

Siehe 3. Sonntag vor der Passionszeit, Septuagesimä, Reihe I.

Liedvorschläge (EG)

Eingangslied:

155 Herr Jesu Christ, dich zu uns wend

456 Vom Aufgang der Sonne

Wochenlied:

342 Es ist das Heil uns kommen her

389 Ein reines Herz, Herr, schaff in mir

Predigtlied:

254 Wir wolln uns gerne wagen

502 Nun preiset all Gottes Barmherzigkeit

Ausgangslied:

347 Ach, bleib mit deiner Gnade

409 Gott liebt diese Welt

Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
www.die-bibel.de
Revised Common Lectionary © 1992 Consultation on Common Texts. Used by permission.